Informationen zur Landkarte Donau-Länder aus der Elke Rehder Collection

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Paul Langhans - Deutsche Kolonisation im Osten I. Donau-Länder. Aus Langhans Deutscher Kolonial-Atlas, Karte Nr. 6. Gotha, Justus Perthes, abgeschlossen Februar 1897.

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Paul Langhans - Deutsche Kolonisation im Osten I - Erklärung - Legende der Kolonie-Karten

 

Donauschwaben - Karte Paul Langhans - Deutsche Kolonisation im Osten Donauländer. Kolonial-Atlas, Gotha, Justus Perthes, 1897.

 

Donauländer
Als Donauländer werden jene Staaten bezeichnet, die Anteil am Einzugsgebiet der Donau, dem Donauraum, haben. Speziell Donauanrainerstaaten nennt man diejenigen, die Anrainer der Donau sind, also direkt am Strom liegen. Der mit 2900 Kilometern zweitlängste Strom Europas durchfließt insgesamt die zehn Länder: Ukraine - Moldawien - Bulgarien - Rumänien - Serbien - Kroatien - Ungarn - Slowakei - Österreich - Deutschland. Folgende weitere Staaten haben Anteile an ihrem Einzugsgebiet: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Italien, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Polen, Schweiz, Slowenien, Tschechien.

Die Donauländer haben trotz unterschiedlichen Sprachen und Kulturen viele Gemeinsamkeiten, die geschichtlich bedingt sind: Über Jahrhunderte war die Donau Grenze und Verbindung der griechisch-byzantinischen und römischen Antike mit den Steppenvölkern, und dann sich bis heute entwickelnd des romanischen, germanischen, slawischen Kulturraums, mit den heutigen Magyaren (Ungarn) dazwischen.

Donauschwaben
Donauschwaben (auch Donaudeutsche) ist ein Sammelbegriff für die im 17. bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die Länder der Stephanskrone ausgewanderten Deutschen, aber auch eine geringe Anzahl von Franzosen, Spaniern und Italienern, deren Siedlungsgebiete längs des Mittellaufs der Donau in der Pannonischen Tiefebene lagen. Die Ansiedlungen beschränkten sich anfänglich auf die Militärgrenze, einer Kette habsburgischer Militärbezirke entlang der Grenze zum Osmanischen Reich. Diese Militärgrenze blieb bis Ende des 19. Jahrhunderts kaiserliches Kronland, während die restlichen, jedoch größeren donauschwäbischen Siedlungsgebiete der ungarischen Komitatsverwaltung eingegliedert wurden.

Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns als Folge des Ersten Weltkrieges wurden die Siedlungsgebiete der Donauschwaben im ehemals österreich-ungarischen Reich durch die alliierten Mächte dreigeteilt. Ein Teil verblieb bei Ungarn, der zweite Teil wurde Rumänien zugeteilt und der dritte Teil fiel an den neu gegründeten Staat Jugoslawien. Die Donauschwaben hatten um die rechtliche Gleichstellung als Staatsbürger und um die Erhaltung ihrer kulturellen Traditionen zu kämpfen.

Die im Habsburgerreich in Südosteuropa angesiedelten Wehrbauern unterschiedlichster Herkunft, Sprache, Religion und Tradition bestanden zum größten Teil aus Lothringern (fast 25 Prozent), gefolgt von den Pfälzern und den Elsässern. Nur etwa 6 Prozent der Siedler kamen tatsächlich aus Schwaben. Die Sathmarer Schwaben stammen allerdings zum größten Teil aus dem Königreich Württemberg in Oberschwaben, von wo sie in den Jahren 1712 bis 1815 von Graf Alexander Karolyi und dessen Nachfahren gezielt angeworben wurden. Im Gegensatz zur planlosen deutschen Auswanderung nach Übersee trug die vom Hause Habsburg organisierte Ansiedlung eindeutig den Charakter der Gemeinschaftssiedlung. Bis Ende des Ersten Weltkrieges waren die Donauschwaben als Ungarländische Deutsche bekannt.

Der Begriff Donauschwaben hat eine überwiegend politische Entstehungsgeschichte. Erst als sich nach dem Vertrag von Trianon 1920 ein landsmannschaftliches Bewusstsein bei den Deutschen zu entwickeln begann, kam der Name Schwaben bei ihnen selbst zur Geltung.

Neun Jahre nach der Schlacht am Kahlenberg bei Wien 1683, fünf Jahre nach der Zweiten Schlacht bei Mohács 1687 und drei Jahre nach der Rückeroberung Ofens (heute Buda, Teil von Budapest) 1689 erschien das erste Kaiserliche Impopulationspatent „[…] zur besseren Auffhelfung, wieder Erhebung und Bevölkerung derselben“. In mehreren kleineren und drei großen Schwabenzügen fand die planmäßige Wiederbesiedlung der nach den Türkenkriegen größtenteils entvölkerten pannonischen Tiefebene statt. Die österreichische Ansiedelungspolitik (Politik von Prinz Eugen von Savoyen, Karl VI. und Claudius Florimund Mercy, Kolonisierungs-Patent von Kaiserin Maria Theresia, das Ansiedlungspatent von Kaiser Joseph II., und die Politik des letzten römisch-deutschen Kaisers Franz II. (später als Franz I., Kaiser von Österreich) begünstigte die Ansiedlung von Steuerzahlern.

Die vordergründigen Bedingungen für die Ansiedlung waren:
- Anerkennung des Kaisers aus dem Hause Habsburg als Oberhaupt
- katholischer Glaube (mit dem 1781 von Joseph II. erlassenen Toleranzpatent wurde diese Bedingung aufgehoben)
- Verpflichtung zur Verteidigung der Militärgrenze

Innerhalb des Auswanderungsraumes ragten Lothringen, Elsass, die Pfalz, Rhein- und Mainfranken besonders hervor. Die anderen Gebiete, aus denen die Auswanderer kamen, waren Schwaben, Franken, Bayern, Hessen, Böhmen, Innerösterreich, Österreichische Niederlande (heute: Luxemburg, Belgien), aber auch nicht Deutschsprachige aus Italien, Frankreich, Ungarn, Kroatien, Rumänien, Spanien und der Ukraine siedelten in die Tiefebene. Im gesamten mittleren Donauraum wurden die deutschen Siedler von ihren magyarischen, südslawischen und rumänischen Nachbarn, wie auch von bulgarischen, slowakischen und tschechischen Zuwanderern Schwaben genannt, obwohl diese Bezeichnung nur für einen kleinen Teil der Ansiedler zutraf. In Teilen Ex-Jugoslawiens findet noch heute zur umgangssprachlichen Bezeichnung von Deutschen der inoffizielle Begriff Švabo oder Švaba Anwendung.

In Süddeutschland, Elsass-Lothringen und in Südserbien wurden Bauern und Handwerker aus unterschiedlichen Gründen frei. Ziel der Habsburger war die Wiederbelebung des Wirtschaftslebens in der damals wirtschaftlich brachliegenden Vojvodina. Die Batschka und das Banat, hier in erster Linie die Militärgrenze, waren die bevorzugten Siedlungsgebiete der von der Hofkammer geregelten Ansiedlung. Diese Zielregionen waren wohl dünn besiedelt, jedoch nicht menschenleer. Die ersten Siedler waren etwa 60–70.000 Serben (etwa 37.000 Familien), die 1690 während des Großen Türkenkrieges unter Führung des Patriarchen von Peć, Arsenije III. Crnojević, auf Einladung Leopolds I. aus türkisch besetzten Gebieten angesiedelt wurden. Hier wurden ihnen konfessionelle und nationale Freiheiten in eigens dazu ausgegebenen Privilegien garantiert.

Neben der Ansiedlung auf staatlichen Kameralgütern fand auch eine Ansiedlung auf privatem Grundbesitz statt. Die Ansiedlung verschiedener Bevölkerungsgruppen war der gezielte Versuch der kaiserlichen Behörden, ihre jeweiligen Fähigkeiten für den Wiederaufbau der verödeten und entvölkerten Landschaft zu nutzen. Sie setzten damit bewusst auf die ethnische Vielfalt der Siedler, um sich ihre unterschiedlichen kulturellen Traditionen bei der Erschließung der Landschaft zunutze zu machen. Das bereits angespannte Verhältnis zwischen Serben und Walachen auf der einen Seite und den Kolonisten auf der anderen Seite wurde durch den generellen Widerspruch zwischen einer Weide- und Viehwirtschaft und dem Ackerbau in allen Ansiedlungsformen noch verstärkt. Die mit dem Zusammenleben verbundene gegenseitige Übernahme von materiellen ethnischen Merkmalen und Bräuchen fand ihre Ergänzung im Wunsch nach stärkerer Abgrenzung von fremden Ethnien. Die Verschiedenheit der Siedler wurde unter anderem auch durch deren unterschiedliche Konfessionen und Vermögensverhältnisse verstärkt. Allerdings ging die Abgrenzung von den walachischen und serbischen Nachbarn mit einer Nivellierung der Unterschiede innerhalb des deutschsprachigen Teils der Siedler einher, und sie entwickelten eigene ethnische Merkmale.

Die Hoffnungen der Siedler wurden in der ersten Zeit nach ihrer Ankunft im Banat bitter enttäuscht. Das ungewohnte Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern und das mit den jahreszeitlich bedingten Überschwemmungen in den Niederungen auftretende Sumpffieber machten den Kolonisten zu schaffen. Aufgrund der Verschuldung des Kaiserreichs wurden ab 1778 Kameralgüter an private Grundherren verkauft, wodurch die auf diesen Gütern siedelnden Kolonisten in ein unmittelbares Abhängigkeitsverhältnis zu ihren Grundherren gerieten. Der von Vertretern der Donauschwaben hoch gehaltene und weit verbreitete Mythos „creatio ex nihilo“ (deutsch Aufbauleistung aus dem Nichts) scheint trotz der extremen Anfangsschwierigkeiten etwas einseitig ausgerichtet, da die slawischen Nachbarn nicht weniger Widrigkeiten zu überwinden hatten.

Josephs II. Versuch, die deutsche Sprache zur Amtssprache zu machen, war der Anfang einer nicht mehr endenden Auseinandersetzung um die Bedeutung der verschiedenen Sprachen im Kaiserreich. Für die verschiedenen Bevölkerungsgruppen war der Kampf um die eigene Sprache zu einem Symbol für den Kampf um ihre Eigenständigkeit geworden. Zwischen 1867 und 1918, nach der Umwandlung des Kaisertums Österreich zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, so wie in der Zeit zwischen 1941 und 1944 während der Besetzung der Batschka, sollten die ansässigen Deutschen, Slawen und andere nicht-ungarische Minderheiten gleichermaßen magyarisiert werden.

Nachdem die Schwierigkeiten der ersten Kolonisationszeit überwunden worden waren, hatte sich die Mehrheit der donauschwäbischen Siedlungen auf dem Land erfolgreich entwickelt. Das bei den Donauschwaben verbreitete Prinzip, nur den erstgeborenen Sohn erben zu lassen, verhinderte eine wie bei den anderen Ethnien übliche Aufteilung ihrer Bauernhöfe in kleinere Parzellen. Die moderneren Methoden der Donauschwaben, wie beispielsweise der intensive Ackerbau und die Tierhaltung, wirkten sich auf Dauer produktiv auf die Entwicklung ihrer Landwirtschaft aus, besonders in der Zeit der Auflösung der Grundherrschaft im 19. Jahrhundert und der damit verbundenen Kapitalisierung der Landwirtschaft. Diese wirkte sich besonders für die besser entwickelteren Bauernhöfe günstig aus. In der Folge kam es sowohl zu einer Vergrößerung des Landbesitzes donauschwäbischer Bauern in den von ihnen mehrheitlich bewohnten Ortschaften als auch zu Landkäufen in Gemeinden, die hauptsächlich von den anderen Ethnien bewohnt wurden. So erreichte die Mehrheit der Donauschwaben auf dem Land einen Wohlstand, der mit der Zeit deutlich über dem der benachbarten ethnischen Gruppen lag.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts kam es bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wegen der zunehmenden Bodenknappheit und der damit verbundenen Armut von Teilen der Landbevölkerung zu einer vermehrten Auswanderung vor allem in die Vereinigten Staaten von Amerika, an der auch viele Donauschwaben teilnahmen. Aufgrund ihrer besseren wirtschaftlichen Situation nahmen die Donauschwaben insgesamt weniger als andere ethnische Bevölkerungsgruppen an der Emigration teil. Es gab allerdings regionale und soziale Schwerpunkte, so war die donauschwäbische Bevölkerung in der Batschka und dem Banat überproportional an der Auswanderung beteiligt und stellte dort über die Hälfte aller Auswanderer. Gleichzeitig gab es aber auch Rückwanderungen von oftmals im Ausland zu Wohlstand gekommenen ehemaligen Auswanderern. Auch hier waren die Donauschwaben aus der Batschka und dem Banat überproportional vertreten, was sich in einer weiteren wirtschaftlichen Stärkung von Teilen der donauschwäbischen Bevölkerungsgruppe auswirkte.

Der donauschwäbische Siedlungsraum unterteilte sich in:
- das Siedlungsgebiet im südöstlichen Ungarischen Mittelgebirge zwischen Raab, Donauknie und Plattensee, mit dem Zentrum Budapest mit Ausnahme Ost-Burgenlands;
- die Schwäbische Türkei (Baranja) südwestlich des Plattensees zwischen Donau und Drau mit dem Zentrum Pécs (Fünfkirchen);
- Slawonien und Syrmien zwischen Save und Donau, mit dem Zentralort Osijek (Esseg);
- die Batschka zwischen Donau und Theiß, mit dem Mittelpunkt in Novi Sad (Neusatz);
- das Banat zwischen Marosch, Theiß, Donau und den Ausläufern der Südkarpaten mit dem Zentrum in Timișoara (Temeswar);
- Sathmar in der nordöstlichen Großen Ungarischen Tiefebene, mit dem Mittelpunkt Carei (Großkarol).
(Quelle Wikipedia)
 

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Schwäbische Kolonien im Banat

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Die Banater Schwaben - Karte der schwäbischen Kolonien im Banat

Belgrad, Banat Komlos, Temeschwar, Werschitz, Gr. Betschkerek, Perjamosch, Alt Arad, Lippa, Lugosch / Verdeutsche französisch-lothringische Kolonien, Hatzfeld

Das Banat

Das Banat (deutsch: [baˈnaːt], serbokroatisch: [ˌbanaːt], rumänisch: [baˈnat], serbisch-kyrillisch Банат, ungarisch Bánság) ist eine historische Region in Mitteleuropa, die heute in den Staaten Rumänien, Serbien und Ungarn liegt. Der Begriff Banat leitet sich vom Herrschaftsbereich eines Ban (serb./kroat./ung. für Graf/Markgrafschaft) ab.
Das Banat liegt am Südostrand der ungarischen Tiefebene und ist von den Flüssen Marosch im Norden, Theiß im Westen und Donau im Süden, sowie von den Südkarpaten im Osten begrenzt. Im Nordosten – jenseits, bzw. rechts der Marosch – schließt sich das Arader Gebiet an, welches teilweise zumindest kulturgeographisch auch dem Banat zugeordnet werden darf.

Im Osten der Region liegt das Banater Bergland, das reich an Steinkohle und Eisenerz ist. Im Westen wiederum finden sich fruchtbare Ebenen.

Infolge des Vertrags von Trianon wurde das Banat zwischen Rumänien (zwei Drittel), Serbien (knapp ein Drittel) und Ungarn (ein geringer Zipfel im Nordwesten) aufgeteilt. So trugen oder tragen einige neue Verwaltungsbezirke heute noch den Namen der Region. Flächenmäßig hat das historische Banat mit 28.523 km² etwa die Größe Belgiens.

Das rumänische Banat besteht im Westen aus einem Teil des Pannonischen Flachlandes („die Heide“), im nordöstlichen Teil aus Hügelland („die Hecke“) und im Südosten aus den Karpaten (Banater Gebirge, Poiana-Ruscă- und Retezat-Gebirge). Der serbische Teil besteht bis auf das Mittelgebirge Vršačke Planine fast nur aus Flachland. Wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ist die Großstadt Timișoara (dt. Temeswar oder Temeschburg, ung. Temesvár).

Die Banater Schwaben

Die Banater Schwaben sind eine deutsche Bevölkerungsgruppe im Banat. Sie werden mit anderen deutschsprachigen Minderheiten aus dieser Region Südosteuropas unter dem Sammelbegriff Donauschwaben zusammengefasst. Ihre Vorfahren wurden von der Österreichischen Hofkammer seit Ende des 17. Jahrhunderts aus verschiedenen Teilen Süddeutschlands und aus Lothringen in der nach den Türkenkriegen teilweise entvölkerten und verwüsteten Pannonischen Tiefebene angesiedelt. Sie waren vor dem Ersten Weltkrieg auch als die „Ungarländischen Deutschen“ bekannt. Das Banat gehörte bis 1918 zusammen mit den anderen Siedlungsgebieten der Donauschwaben wie die westlich gelegene Batschka, die Schwäbische Türkei (heutiges Süd-Ungarn), Slawonien sowie die Region Sathmar (heutiges Nordwest-Rumänien, Kreis Satu Mare) zur Monarchie Österreich-Ungarn. Seit dem Ersten Weltkrieg bezeichnet man die Donauschwaben im rumänischen Teil des Banats als Banater Schwaben.

In der deutschsprachigen Literatur des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts wurde die Kolonisation des Banats häufig als ein durchgehend erfolgreich umgesetztes Vorhaben der zuständigen österreichischen Behörden beschrieben. Der Nutzen der Ansiedlung war wegen der Kosten in Regierungskreisen allerdings umstritten und es kam zu vielfältigen Problemen. Die finanziellen und materiellen Anreize zogen teilweise nur wenig arbeitswillige Kolonisten an, so dass 1764 eigens Inspektoren beauftragt wurden, das Verhalten der Ansiedler zu überwachen.

1744 bis 1768 gab es noch eine zusätzliche Form der Ansiedlung, den Temesvárer Wasserschub: zweimal jährlich wurden Landstreicher, liederliche Weibspersonen, Wilderer, Schmuggler und aufsässige Bauern aus ihren Heimatregionen verbracht und zur moralischen Läuterung im Banat angesiedelt. Der Wasserschub hatte einen schlechten Ruf und erschwerte das Anwerben von Kolonisten.

Auf seiner Inspektionsreise durch das Banat 1768 stellte Kaiser Joseph II. in seinen Reiseaufzeichnungen zahlreiche gravierende und von der Verwaltung der Provinz zu verantwortenden Mängel und Missstände fest. Zu diesen zählte neben der Korruption auch die schlechte Wahl der Standorte und teilweise Übergröße der Dörfer, der Mangel an Holz und Wasser sowie die Baufälligkeit vieler Kolonistenhäuser.

1772 wurden von Maria Theresia Anordnungen veranlasst, die eine Vielzahl von Einzelheiten der Ansiedlung regelten, so zum Beispiel die Gestaltung der Dörfer, die Größe des zuzuteilenden Landes und die Besoldung von Lehrern und Bürgermeistern.

Dörfer, Städte und Straßen wurden auf dem Reißbrett entworfen und spiegelten in ihrer Symmetrie die damalige absolutistische Baukultur wider. Die Ansiedler fanden das Banat als nahezu menschenleere, von Wäldern durchzogene Sumpflandschaft vor. Seuchen (darunter die Pest), Fieberkrankheiten und Hunger begleiteten die Ankömmlinge in den ersten Jahren. Doch innerhalb von zwei bis drei Generationen gelang die Rekultivierung des Landstrichs – ein enormer Kraftakt, der von vielen Rückschlägen wie Kriege, Seuchen, Hunger und zahlreichen einhergehenden Opfern begleitet war. Der Spruch „Den Ersten der Tod, den Zweiten die Not, den Dritten das Brot“ hat sich unter den Banater Schwaben zur Charakterisierung der Aufbauleistung überliefert. Entscheidend für das Gelingen war die Eindämmung der Sümpfe durch die Kanalisation des mehrarmigen Flusses Bega. Der gewonnene Ackerboden aus Schwarzerde erwies sich als äußerst fruchtbar und begründete den relativen Wohlstand der Banater Schwaben im 19. Jahrhundert. Der Landstrich galt als Kornkammer Österreich-Ungarns. Die Festung Temeswar wurde zur blühenden Stadt und zum kulturellen Zentrum der Banater Schwaben. (Quelle Wikipedia)

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Schwäbische Kolonien in der Batschka und in der schwäbischen Türkei / Ofen Pest und Umgebung

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Schwäbische Kolonien in der Batschka und in der schwäbischen Türkei, die Städte Ofen Pest und Umgebung

Slawonien,  Batschka,  Schwäbische Türkei / Maria Theresienstadt, Esseg, Fünfkirchen, Kaposvar,  Apatin, Vukovar, Palanka, Futak, Neusalz

Die Batschka

Die Batschka (serb. / kroat. Bačka, serb. kyrill. Бачка, ungar. Bácska, slowak. Báčka, russinisch Бачка) ist eine Region in Mitteleuropa bzw. in Südosteuropa. Die Batschka ist zwischen den Staaten Serbien und Ungarn aufgeteilt, wobei der südliche und größte Teil zu Serbien gehört und sich in drei Bezirke der autonomen Provinz Vojvodina unterteilt. Der nördliche Teil dagegen gehört zu Ungarn und bildet den südlichen Teil des Komitats Bács-Kiskun. Die Batschka ist größtenteils ein fruchtbares Flachland, das im Westen und im Süden von der Donau und im Osten von der Theiß begrenzt wird.

Ab dem 19. Jahrhundert wurden die Schiffahrts-Kanäle in der Batschka errichtet, die einerseits zur Bewässerung der fruchtbaren Ackerböden, andererseits als Binnenschifffahrtswege zwischen Donau und Theiß dienten.

Mitte des 19. Jahrhunderts erhoben sich die Ungarn gegen die Habsburger, u. a. wegen der Zugeständnisse, die die Habsburger den Serben auf Kosten ungarischer Ansprüche gewährten. Diese Situation nutzten die Serben für sich aus, um im Jahr 1848 die Serbische Woiwodina zu proklamieren mit dem Verweis auf von den Habsburgern gewährte Autonomierechte, die man sich im Kampf gegen das mittlerweile kontinuierlich untergehende Osmanische Reich erkämpft hatte. Das serbische De-facto-Regime konnte sich von 1848 bis 1860 behaupten. Nach der Einigung zwischen Ungarn und dem Habsburgerhaus, dem „Ausgleich“, wurde die Batschka Ungarn zugesprochen, jegliche Autonomie aberkannt und die Serbische Woiwodina geteilt.

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis 1918 gehörte die gesamte Region damit zu Ungarn als Teil Österreich-Ungarns. Wegen der rigorosen Assimilierungspolitik aufgrund der Bevölkerungsverhältnisse auf Kosten der nicht-ungarischen Bevölkerung und des immer rapider erstarkenden Serbiens südlich der Donau kam es öfters zu Aufständen der nicht-ungarischen Bevölkerung. Nach der Niederlage Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg wurde der größte Teil der Batschka Serbien zugeschlagen. Der nördliche kleinere Teil verblieb bei Ungarn. Diese Teilung musste Ungarn mit dem Friedensvertrag von Trianon vom 4. Juni 1920 widerwillig anerkennen.

Im nördlichen Teil wurde nach dem Ersten Weltkrieg mit der „Sozialistischen ungarisch-serbischen Republik Batschka und Branau/Baranya“ eine kommunistische Räterepublik ausgerufen. Nach einem erfolglosen Versuch, die Unterstützung der Serben im südlichen Teil zu gewinnen, lösten rumänische sowie serbische Truppen die Räterepublik auf. (Auszug aus Wikipedia)

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Karte von Cilli und Umgebung, Bacher Gebirge, Steiermark, Krain

Karte von Cilli und Umgebung, Bacher Gebirge, Steiermark, Krain

Laibach an der Sau, Eisenkappel, Cilli, Tüffer, Steinbrück, Schönstein, Weitenstein, Hochenegg, Marburg an der Drau

Cilli im Kaisertum Österreich, Herzogtum Steiermark

Am 27. April 1846 bekam Cilli durch die Eröffnung der Österreichischen Südbahn (Wien–Triest) Anschluss ans Eisenbahnnetz.

Ende 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war Cilli ein Zentrum nationalistischer Konflikte zwischen Deutschen und Slowenen. 1895 wurde erstmals an einer Sekundarschule in Cilli auf Slowenisch unterrichtet. Die Volkszählung 1910 wies 66,8 % der Cillier Bevölkerung als Deutsche aus. Am 15. Mai 1907 wurde das 1906 errichtete Deutsche Haus eröffnet, in dem deutsche Vereine und Firmen ihren Sitz hatten. Die Stadt erhielt 1902 Anschluss ans Telefonnetz und 1913 ans Elektrizitätsnetz.

1918 kam Celje wie die gesamte überwiegend von Slowenen bewohnte Untersteiermark zum neu gegründeten Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, seit 1929 Jugoslawien. Das Deutsche Haus wurde 1919 enteignet und erhielt den Namen Celjski dom („Cillier Haus“).

Der Gerichtsbezirk Cilli wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 24 Gemeinden Cilli, Doberna, Greis, Großpiereschitz, Guttendorf, Hochenegg, Kostrinitz bei Montpreis, Lemberg bei Neuhaus, Neukirchen, Pletrovitsch, Rann, Sachsenfeld, St. Martin im Rosenthale, St. Achazius, St. Georgen bei Reichenegg, St. Lorenzen in Pröschin, St. Paul bei Pragwald, St. Peter im Sannthale, St. Primus, St. Rosalia, Sternstein, Swetina, Tüchern und Weixeldorf. Der Gerichtsbezirk Cilli bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Franz, Gonobitz, Oberburg, Sankt Marein bei Erlachstein und Tüffer den Bezirk Cilli.

Der Gerichtsbezirk wies 1910 eine Bevölkerung von 49.379 Personen auf, von denen 4.627 Deutsch (9,4 %) und 42.157 Slowenisch (85,4 %) als Umgangssprache angaben.

Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Cilli großteils dem Königreich Jugoslawien zugewiesen.

Der Gerichtssprengel Cilli umfasste vor seiner Auflösung die 22 Gemeinden Bischofdorf (Škofja vas), Cilli, Cilli Umgebung (Celje okolica), Doberna, Großpireschitz (Velika Pirešica), Gutendorf (Gutovlje), Hochenegg (Vojnik), Kalobje, Neukirchen (Nove cerkev), Pletrowitsch (Petrovče), Sachsenfeld (Žalec), Sankt Georgen an der Südbahn (Sveti Jurij ob južni železnici), Sankt Georgen an der Südbahn Umgebung (Sveti Jurij ob južni železnici okolica), Sankt Lorenzen bei Proschin, Sankt Martin im Rosenthale (Sveti Martin v Rožni dolinini), Sankt Paul bei Pragwald (Sveti Pavel pri Pregboldu), St. Peter im Sannthale (Sveti Peter ob Savinji), Svetina, Trennenberg (Dramlje), Tüchern (Teharje) und Weixeldorf (Višnjaves). (Quelle Wikipedia)

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Karte von Gottschee

Gottscheer - Karte von Gottschee, Tiefenbach, Obergras, Mittergras, Gehag, Thal, Masen, Göttenitz, Lienfeld, Malgern, Altlag, Neuberg, Laase, Stockendorf, Nesselthal, Ober Mösel, Unter Deuschau, Fliegendorf

Tiefenbach, Obergras, Mittergras, Gehag, Thal, Masen, Göttenitz, Lienfeld, Malgern, Altlag, Neuberg, Laase, Stockendorf, Nesselthal, Ober Mösel, Unter Deuschau, Fliegendorf

Gottscheer

Als Gottscheer (Göttscheabar, Mehrzahl Göttscheabarə, slowenisch: Kočevarji) wird die ehemalige deutschsprachige Bevölkerung des Gottscheer Landes (Kočevska) im Herzogtum Krain (heute: Slowenien) bezeichnet, einer deutschen Sprachinsel, deren Zentrum die Stadt Gottschee (Göttscheab, slowen. Kočevje) war. Das Siedlungsgebiet umfasste eine Fläche von ungefähr 860 km² mit 177 Ortschaften. Die Gottscheer, die teils als Bauern von der Landwirtschaft, teils als umherziehende Krämer in sehr einfachen Verhältnissen lebten, bewahrten ihren altertümlichen oberdeutschen Dialekt, das Gottscheerische, sechs Jahrhunderte lang bis zu ihrer Umsiedlung unter den Nationalsozialisten 1941.

Von 1809 bis 1814 war die Gottschee unter der Herrschaft Napoleons und gehörte als Teil von Krain zu den illyrischen Provinzen. Danach wurde die Herrschaft der Habsburger wieder hergestellt. 1848 erfolgte die Aufhebung der Leibeigenschaft. 1872 wurde das Gymnasium in der Stadt Gottschee gegründet. 1882 erfolgte die Gründung der Fachschule für Holzbearbeitung. 1893 erhielt die Gottschee durch die Errichtung der Stichbahn Laibach–Gottschee Anschluss ans Eisenbahnnetz.1894 ließen die Auersperger im Hornwald ein Sägewerk errichten, das bald darauf 400 Arbeiter beschäftigte. Das Werk erhielt Anschluss an eine Schmalspurbahn, die auch Teile des Hornwaldes mit seinen Waldungen erschloss.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zwischen 1869 und 1878, hatte die Zahl der Gottscheer mit etwa 26.000 ihren Höhepunkt erreicht. Die Armut trieb sehr viele zur Auswanderung in die USA. Nach 1918 kam im Königreich Jugoslawien der politische Druck gegen die deutsche Minderheit dazu. So betrug die Zahl der Gottscheer Deutschen 1941 nur noch 12.500.
Mit der Gründung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen 1918, des späteren Jugoslawiens, wurden die Gottscheer zu einer ethnischen Minderheit. Die deutschen Ortsnamen in der Gottschee wurden offiziell durch slowenische Namen ersetzt. Durch Regierungserlass vom 16. November 1918 wurde an den bisher deutschsprachigen Volksschulen, Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen Slowenisch als einzige zulässige Unterrichtssprache eingeführt. Zugelassen blieben Parallelklassen mit deutscher Unterrichtssprache, an denen jedoch keine Kinder mit slawischem Familiennamen teilnehmen durften. Mindestens 40 zugelassene Anmeldungen waren für einen deutschsprachigen Klassenzug erforderlich. Infolgedessen ging auch das Gymnasium in Gottschee zur slowenischen Unterrichtssprache in allen Klassen über. Auch an sämtlichen Volksschulen der Gottschee wurde das Slowenische die Hauptsprache. Österreichische Beamte, Lehrer und Professoren deutscher Nationalität wurden per Verordnung vom 16. Dezember 1918 entlassen. Die Fachschule für Holzbearbeitung wurde geschlossen. In der Gottschee gab es 1935 nur noch 21 deutschsprachige Klassen oder Teilklassen, wobei insgesamt 37 Schulen bestanden. (Quelle Wikipedia)

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Karte von Krickerhau, Krickerhäuer Gau und niederungarische Bergstädte

Karpatendeutsche aus Krickerhau,  Karte vom Krickerhäuer Gau und niederungarische Bergstädte

Gran, Hochmiesen, Kremnitz, Berg, Krickerhäu, Neusohl, Altsohl, Unter-Turz, Neutra, Ahornbrunn, Zeche, Betelsdorf, Fundstollen, Brestenhäu, Proben

Krickerhau

Handlová (deutsch Krickerhau, ungarisch Nyitrabánya – bis 1907 Handlova) ist eine Stadt in der Slowakei. Sie liegt am Fluss Handlovka im Oberneutraer Kessel (Hornonitrianska kotlina), vom Žiar-Gebirge und vom Vogelgebirge umgeben, 15 km von Prievidza und 20 km von Žiar nad Hronom entfernt.

Karpatendeutsche

Als Karpatendeutsche (früher auch: Mantaken) bezeichnet man deutschstämmige Menschen auf dem Gebiet der heutigen Slowakei sowie im östlichen Karpatenbogen, der heute territorial zur Ukraine gehörigen Karpatoukraine. Der Name Karpatendeutsche stammte vom Historiker Raimund Friedrich Kaindl. Zunächst wurden darunter alle Deutschen in den Kronländern Galizien und Bukowina, der ungarischen Hälfte der k.u.k. Doppelmonarchie, Bosnien und Herzegowina sowie Rumänien gezählt. Mit den territorialen Veränderungen nach dem Ersten Weltkrieg wurde diese Definition allerdings unüblich. Seitdem bezeichnen sich nur noch die Deutschen in der damaligen Slowakei (mit der Karpatoukraine) als Karpatendeutsche.

Deutsche Siedler haben die Slowakei vom 12. bis zum 15. Jahrhundert, vor allem jedoch nach dem Mongoleneinfall von 1241, besiedelt. Ihren Höhepunkt nahm die Besiedlung im 14. Jahrhundert. Im Gebiet von Pressburg (Bratislava) gab es wohl auch schon etwas früher Deutsche. Sie haben vor allem ältere slowakische Städte (v. a. Pressburg), Markt- und Bergbausiedlungen besiedelt und wurden meist von den Königen als Spezialisten (Handwerker, Bergleute) angeworben. Ungefähr bis zum 15. Jahrhundert bestand die Führungsschicht aller slowakischen Städte fast ausschließlich aus Deutschen. Die drei Hauptsiedlungsgebiete waren Bratislava und Umgebung, die deutschen Sprachinseln in der Zips sowie das Hauerland. Hinzu kamen ab dem 18. Jahrhundert in der Karpatoukraine im Tereschwa- bzw. Mokrantal sowie bei Munkatsch noch zwei weitere kleine deutsche Sprachinseln. Zusammen stellten die Bewohner der fünf Siedlungsgebiete aber keine homogene Gruppe dar, oftmals hatten sie nicht einmal Kenntnis voneinander.

Die zahlenmäßig größte Gruppe der Deutschen im Habsburger Reich lebte in der Stadt Pressburg, die bis ins 20. Jahrhundert hinein noch mehrheitlich deutsch geprägt war. Bei der Volkszählung im Sommer 1919 waren Deutsche noch die größte Gruppe: Ihr gehörten 36 % der Bürger an, 33 % waren Slowaken und 29 % Ungarn. Zwar waren die Karpatendeutschen genauso wie viele Slowaken in der zweiten Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einem starken Magyarisierungsdruck ausgesetzt, aber in zahlreichen Orten stellten die Deutschen immer noch die Bevölkerungsmehrheit. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges plädierten die meisten Karpatendeutschen für den Verbleib der Slowakei bei Ungarn, danach für eine slowakische Autonomie innerhalb der Tschechoslowakei. Nach 1918 veränderte sich die Situation für die Karpatendeutschen grundlegend, denn mit der Erhebung Pressburgs zur Landeshauptstadt und dem Zustrom an Slowaken wurden sie, trotz Wegzug vieler Ungarn, zu einer Minderheit in der Bevölkerung. In den anderen Siedlungsgebieten ging es ähnlich vonstatten.

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Deutsche Kolonien in Mittel-Ungarn

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Ungarndeutsche - Karte der deutschen Kolonien in Mittel-Ungarn - Bakonywald, Schildberge, Raab, Herend, Marko, Stuhlweissenburg, Fleischhauer Strasse, Budaörs, I. Tschepel, S. Andräl,  Taath, Csolnok, Schanibeck, Wereschwar, Scholmar, Taksony

Bakonywald, Schildberge, Raab, Herend, Marko, Stuhlweissenburg, Fleischhauer Strasse, Budaörs, I. Tschepel, S. Andräl,  Taath, Csolnok, Schanibeck, Wereschwar, Scholmar, Taksony

Ungarndeutsche

Der Begriff Ungarndeutsche ist aus mehreren Gründen unscharf. Heute nennen sich jene deutschsprachigen Menschen in Ungarn so, die sich zu den Donauschwaben, einer ethnischen Minderheit in Ungarn, zählen.

„Ungarndeutsche“ nennt man allgemein die Nachfahren der einst ins Karpatenbecken eingewanderten Deutschen. Der Begriff Ungarndeutsche kann historisch auch Bevölkerungsgruppen außerhalb des heutigen Ungarn einschließen, da das Königreich Ungarn mit dem Vertrag von Trianon (1920) wesentlich verkleinert wurde, als große Gebiete Ungarns an die Nachbarstaaten fielen.

Zu beachten ist auch, dass sich in der Vergangenheit nicht alle deutschsprachigen Volksgruppen in gleicher Weise und Intensität mit dem ungarischen Staat identifizierten. Zumeist bezeichnet im heutigen Sprachgebrauch der Begriff „Ungarndeutsche“ daher nur einen Teil der deutschsprachigen Bevölkerungsgruppen im ehemaligen Königreich Ungarn.

Historisch wanderten die Deutschen in mehreren Wellen zu verschiedenen Zeiten in das Karpatenbecken ein. Es entstanden auf dem Gebiet des damaligen Ungarn deutsche Sprach- und Siedlungsgebiete.
Die größte Einwanderungswelle ins ungarische Tiefland erfolgte nach der Türkenherrschaft. Zwischen 1700 und 1750 kamen deutsche Siedler aus Süddeutschland, Österreich und Sachsen in die nach den Türkenkriegen zum Teil menschenleeren Gebiete Pannoniens, des Banat und der Batschka und trugen entscheidend zur wirtschaftlichen Erholung und kulturellen Eigenart dieser Regionen bei.

Ende des 18. Jahrhunderts lebten im damaligen Vielvölkerstaat Königreich Ungarn mehr als eine Million Deutsche, die vor allem in der Landwirtschaft tätig waren. Es gab aber auch eine blühende deutsche Kultur mit literarischen Werken, Zeitungen, Zeitschriften und Kalendern in den Städten. Ein großes deutsches Theater wurde am 9. Februar 1812 in der Hauptstadt eröffnet. Vor dem Ersten Weltkrieg lebten etwa 1,5 Millionen Donauschwaben im Königreich Ungarn, deren Siedlungsgebiete 1919 zwischen den Staaten Ungarn, Jugoslawien und Rumänien aufgeteilt wurde. (Quelle Wikipedia)

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Deutsche Dörfer auf den Schönborn'schen Gütern bei Munkatsch

Karte der Schönbornschen Güter bei Munkatsch - Gut Schönborn, Munkatsch, Erminsdorf, Szinyak, Fridrichsdorf, Pausching, Safiendorf, Dubi

Gut Schönborn, Munkatsch, Erminsdorf, Szinyak, Fridrichsdorf, Pausching, Safiendorf, Dubi

Schönbornsche Güter in Munkatsch

Mukatschewe (ukrainisch Мукачеве) ist eine Stadt in der westukrainischen Oblast Transkarpatien. Mukatschewe ist der Sitz des Verwaltungszentrums für den Rajon Mukatschewe, ein Weinbaugebiet, und liegt am Fluss Latorica, 250 km südwestlich von Lemberg. Mukatschewe liegt nahe der Grenze zu Polen (200 km), Slowakei (90 km), Ungarn (40 km) und Rumänien (110 km). Die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Burg Palanok, die im 14. Jahrhundert auf dem Lankova errichtet wurde. Im Rahmen des Königreichs Ungarn gehörte die Stadt zum Komitat Bereg.

Die Burg von Munkács (heute Burg Palanok) ließ, wie die meisten Burgen in dieser Gegend, der ungarische König Béla IV. im 13. Jahrhundert nach dem Mongoleneinfall erbauen, um die östlichen Grenzen Ungarns zu schützen. 1445 wurde die Stadt zu einer königlichen Freistadt erklärt. Berühmtester Inhaber der Burg war die Familie Rákóczi. Nach dem Ende des von Ferenc II. Rákóczi angeführten ungarischen Aufstands gegen die Habsburger (1711 Frieden von Sathmar) verloren die Rákóczis die Burg. 1726 übertrugen dann die Habsburger die Burg samt der Stadt und Umgebung an die österreichische Familie Schönborn, die auch viele Deutsche in Munkács ansiedelte. In dieser Zeit expandierte die Stadt flächenmäßig und wirtschaftlich.

In der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde die Stadt stets mit ihrem ungarischen Namen Munkács bezeichnet. Kaiser Karl VI. gab Mukatschewe und Tschynadijowo 1726 an den Bischof Lothar Franz von Schönborn. Ein Jahr später fiel es an dessen Neffen Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim. Der Besitz zählte zu den größten in Osteuropa und bestand 1731 aus 4 Städten und 200 Dörfern mit einer Gesamtfläche von 2.400 Quadratkilometern. Er blieb bis ins 20. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Schönborn. (Quelle Wikipedia)

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Nösnerland in Nord-Siebenbürgen

Nösnerland in Nord-Siebenbürgen  Karte von Tschepun, Treppen, Klein Bistritz, Windau, Dudak, Lechnitz, St. Georgen, Sächsisch Regen, Birk, Ober Eidisch, Petersdorf, Schagen, Gr. Samosch

Tschepun, Treppen, Klein Bistritz, Windau, Dudak, Lechnitz, St. Georgen, Sächsisch Regen, Birk, Ober Eidisch, Petersdorf, Schagen, Gr. Samosch

Nösnerland in Nord-Siebenbürgen

Das Nösnerland (auch Nösnergau) ist eine historische Region in Nord-Siebenbürgen angrenzend an das Reener Ländchen. Es ist der nördlichste Ausläufer des Königsbodens, zwischen den Flüssen Bistritz und Marosch. Der Hauptort des Gebietes war die Stadt Bistritz. Bis 1944 war das Nösnerland mehrheitlich von Siebenbürger Sachsen bewohnt, die allerdings mit dem Abzug der deutschen Wehrmacht evakuiert wurden und nach Österreich und Westdeutschland flüchteten. Heute ist das Nösnerland Teil des Kreises Bistrița-Năsăud und hat eine überwiegend rumänische Einwohnerschaft. (Quelle Wikipedia)

Historische Orte im Nösnerland sind:
Baierdorf
Billak
Bistritz
Botsch
Burghalle
Deutsch-Budak
Dürrbach
Großeidau
Groß-Schogen
Heidendorf
Jaad
Jakobsdorf (Nösnerland)
Kallesdorf
Kirieleis
Klein-Bistritz
Kuschma (Auen)
Lechnitz
Mettersdorf
Minarken
Moritzdorf
Mönchsdorf
Oberneudorf
Paßbusch
Pintak
Sankt Georgen
Schönbirk
Senndorf

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Sathmar - Deutsche Dörfer im Sathmarer Komitat

Deutsche im Komitat Sathmar, Karte vom Sathmarer Komitat - Sathmar Németi, Samosch, Gr. Károly, Mezö Petri, Kraszna Beltek, Sakass, Sandorfalu, Sinfalu, Homoród; Feny

Sathmar Németi, Samosch, Gr. Károly, Mezö Petri, Kraszna Beltek, Sakass, Sandorfalu, Sinfalu, Homoród; Feny

Deutsche im Komitat Sathmar

Das Komitat Sathmar (ungarisch Szatmár vármegye; lateinisch comitatus Szathmariensis) war eine Verwaltungseinheit (Komitat/Gespanschaft) im Königreich Ungarn. Heute liegt der kleinere Teil (etwa 1/4 des Gebiets) im Nordosten Ungarns, der größere Teil (etwa 3/4 des Gebiets) im Nordwesten Rumäniens (im heutigen Kreis Satu Mare). Ein kleiner Teil um den Ort Welyka Palad (damals ungarisch Nagypalád) gehört heute zur Ukraine (in der Oblast Transkarpatien).
Das Komitat grenzte im Norden an das Komitat Bereg, im Nordosten an das Komitat Ugocsa, im Osten an das Komitat Máramaros, im Südosten an das Komitat Szolnok-Doboka, im Süden an das Komitat Szilágy und im Westen an das Komitat Szabolcs.

Es lag südlich der Theiß und wurde vom Samosch (heute rumänisch Someș) durchflossen. 1910 hatte es 396.600 Einwohner auf einer Fläche von 6.287 km². Das Komitat war bis 1918 Teil des Königreichs Ungarn und wurde dann zwischen Ungarn und Rumänien (in den Kreis Satu Mare eingegliedert) aufgeteilt. 1921 kam ein kleiner Teil um Welyka Palad durch einen Gebietstausch zur neu entstandenen Tschechoslowakei (als Teil der Karpatenukraine). Der bei Ungarn verbliebene Teil wurde mit den benachbarten Rumpfkomitaten zum Komitat Szatmár-Ugocsa-Bereg vereinigt. Aus diesem ging 1950 das Komitat Szabolcs-Szatmár hervor, das 1990 in Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg umbenannt wurde. (Quelle Wikipedia)

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Die Gaue der Siebenbürger Sachsen: Altland, Unterwald, Weinland, Burzenland / neue deutsche Kolonien der Siebenbürger Bank

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Die Gaue der Siebenbürger Sachsen: Altland, Unterwald, Weinland, Burzenland / neue deutsche Kolonien der Siebenbürger Bank

Unterwald, Mieresch, Broos, Strassburg (Egidstadt), Donersmarkt, Hermannstadt, Klein Schelken, Kochel, Burzenländer Gebirge, Kronstadt, Burzenland, Petersberg, Honigberg, Schuler Gebirge, Geisterwald, Alt, Köngsboden, Weisskirch, Waldhütten, Leschkirch, Reussdorf

Siebenbürger Sachsen

Die Siebenbürger Sachsen sind eine deutschsprachige Minderheit im heutigen Rumänien. Sie stammt aus dem Landesteil Siebenbürgen und ist die älteste noch existierende deutsche Siedlergruppe in Osteuropa. Ihr Siedlungsgebiet hatte nie Anschluss an reichsdeutsches Territorium, sondern gehörte zum Königreich Ungarn, zum Fürstentum Siebenbürgen und zur Habsburgermonarchie.

Während 1930 etwa 300.000 Siebenbürger Sachsen in Siebenbürgen lebten, waren es im Jahr 2007 noch knapp 15.000. Die Mehrheit der Bevölkerung wanderte seit den 1970er Jahren und in einem großen Schub ab 1990 in die Bundesrepublik Deutschland aus. Organisierte Gemeinschaften Siebenbürger Sachsen leben in nennenswerter Anzahl auch in Österreich sowie in Übersee in Kanada und den USA.

Die Siebenbürger Sachsen siedelten in drei nicht zusammenhängenden Gebieten des mittelalterlichen Fürstentums Siebenbürgen: Altland, Nösnergau und Burzenland. Untergliedert wurden diese in noch kleinteiligere Verwaltungseinheiten, die bis weit ins 19. Jahrhundert hinein Bestand hatten.

Daneben gab es noch weitere inoffizielle sächsische Regionsbezeichnungen, die aber nicht zwingend mit den Verwaltungseinheiten übereinstimmten, z. B. Weinland, Repser Ländchen, Unterwald, Reener Ländchen, Krautwinkel, Harbachtal usw.

Die alten Gebietskörperschaften orientierten sich an der ethnischen und rechtlichen Zugehörigkeit der sächsischen Bewohner und bildeten zusammen den Königsboden. Allerdings entspricht dieser nicht den heutigen Grenzen der Kreise Hunedoara, Alba, Hermannstadt, Kronstadt, Mureș und Bistritz, die alle Teile des Königbodens enthalten.

Ende des 17. Jahrhunderts gelangte Siebenbürgen unter habsburgische Herrschaft und wurde Kronland (Österreich).

Etwa ein Jahrhundert später, Ende des 18. Jh. erklärte Kaiser Joseph II. im Zuge seiner „Revolution von oben“ alle im Goldenen Freibrief fixierten Rechte für null und nichtig. Die ständische Verfassung der Nationsuniversität und die jahrhundertealte Autonomie des Königsbodens wurden aufgehoben. Kurz vor seinem Tod machte er die Reformen allerdings wieder rückgängig.

1848 griff die Wiener Märzrevolution auf Siebenbürgen über. Die ungarischen Aufständischen besetzten Siebenbürgen und versuchten erneut, die Autonomie der Sachsen abzuschaffen. Mit russischer Hilfe gelang es Österreich 1849, die ungarischen Revolutionäre zu schlagen und Siebenbürgen zurückzuerobern. Die alten Rechte wurden kurzzeitig wieder hergestellt.

Durch den Österreichisch-Ungarischen Ausgleich fiel Siebenbürgen 1867 Ungarn zu, worauf die Nationsuniversität, als Selbstverwaltungsorgan, endgültig aufgehoben wurde. Der ungarische Staat traf im Folgenden zahlreiche Maßnahmen zur Magyarisierung der verschiedenen Minderheiten im Staatsgebiet. (Quelle Wikipedia)

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Zips, Gründner Boden und die 24 Zipser Städte

Zipser Deutsche, Karte von Zips und Gründner Boden und die 24 Zipser Städte.

Groß Schlagendorf, Deutschendorf, Kapsdorf, Thomsdorf, Neudorf, Mühlenbach, Göllnitz, Kohlsdorf, Eulenburg, Leutschau, Donnersmarkt, Meinhardsburg, Durelsdorf, Rissdorf; Leibitz, Käsmark, Berl, Mälter,  Pudlein, Hobgarten, Eisdorf

Zipser Deutsche

Die Zips (slowakisch: Spiš; ungarisch: Szepes; polnisch: Spisz; lateinisch: Scepusium) ist eine Landschaft in der nordöstlichen Slowakei. Von ihr leitet sich der Name des ehemaligen ungarischen Komitats Zips ab.

Das Gebiet liegt in der nordöstlichen Slowakei auf der Fläche der Hohen Tatra und im Gebiet östlich davon. Die südliche Grenze bilden die Niedere Tatra und das Slowakische Erzgebirge (slowakisch Slovenské rudohorie), im Westen grenzt die Zips an die traditionell als Liptau (slowakisch Liptov) bekannte Landschaft. Die Zips ist größtenteils um die Flüsse Poprad (deutsch = Popper) und Hernad (slowakisch Hornád) (nur bis Jaklovce) gelegen. Ein kleiner Teil des Gebietes liegt seit 1918 in Polen. Die meisten Zipser Städte haben ihren Ursprung in deutschen Siedlungen (in der Unterzips vor allem Bergbausiedlungen), für die ab dem 12. Jahrhundert, insbesondere nach dem Mongoleneinfall 1242, deutsche Spezialisten und Bergleute aus Schlesien, Sachsen und Thüringen von den Ungarnkönigen ins Land geholt wurden.

Die Bewohner der Zips schufen im 13. Jahrhundert eine eigene geistliche Organisation, die Bruderschaft der 24 königlichen Pfarrer, und parallel dazu die politische Organisation Bund der 24 Zipser Städte, an deren Spitze der Zipser Graf stand, der von den Richtern der Städte gewählt wurde. Der Bund erhielt eine Selbstverwaltung, die etwa derjenigen der königlichen Freistädte entsprach. Seit 1370 haben die 24 Städte des Bundes sowie 20 weitere Zipser Siedlungen ein einheitliches Zipser Recht (Zipser Willkür) angewandt.

Der Bund der 24 Zipser Städte wurde 1412 aufgelöst, als König Sigismund von Luxemburg aus finanziellen Gründen (Kreditaufnahme für den Krieg gegen Venedig) 13 dieser Städte sowie das Gebiet um die Burg Stará Ľubovňa (dt. Altlublau, poln. Lubowla) an Polen verpfändete, das in ihre Selbstverwaltung allerdings nicht eingriff. Nominell gehörten die verpfändeten Gebiete weiterhin zum Königreich Ungarn und es wurde nur ihre wirtschaftliche Nutzung und Verwaltung, vor allem die Steuereinnahmen, verpfändet. Die verpfändeten Städte bildeten 1412 den Bund der 13 Zipser Städte und verzeichneten aufgrund ihrer Mittlerrolle (an Polen verpfändete deutsche Städte in Ungarn mit slowakischen Untertanen) einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die restlichen 11 Städte, die 1412 den Bund der 11 Zipser Städte bildeten, konnten hingegen die traditionell privilegierte Stellung der Städte in der Zips nicht halten und gerieten bereits 1465 in die Abhängigkeit der Zipser Burg. Sie sind in der Folge auf das Niveau bedeutungsloser Dörfer herabgesunken und haben großteils auch ihren deutschen Charakter verloren.

Die Verpfändung der Zipser Städte sollte, wie damals üblich, nicht lange dauern, es vergingen aber 360 Jahre, bis die Städte 1769 zurück an das von Haus Österreich dominierte Königreich Ungarn kamen, ohne dabei die Pfandsumme einzulösen. Die zurückgewonnenen Gebiete wurden ab 1778 formal als die Provinz der 16 Zipser Städte organisiert. Die Selbstverwaltung der Zipser Städte wurde erst 1876 aufgehoben, sie kamen zum Komitat Zips hinzu.

 


Inhaber Elke Rehder
Blumenstr. 19
22885 Barsbüttel
USt-IdNr. DE172804871
Telefon +49 (0) 40 710 88 11  oder E-Mail: 

 

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