Jakob Hermelin wurde 1890 im damals österreichischen Lundenburg geboren (heute: Břeclav, eine südmährische Stadt mit ca. 25.000 Einwohnern in Tschechien). Als er noch ein Kind war, trennten sich seine Eltern und er wuchs bei den Großeltern in München auf. Obwohl er sich eigentlich für die bildende Kunst interessierte, machte er an der Technischen Hochschule in München seinen Abschluss als Ingenieur. Von 1914 bis 1918 diente er als Offizier im Ersten Weltkrieg. 1922 zeichnete der Bildhauer Edwin Scharff für Jakob Hermelin einen geflügelten Genius, welcher fortan als Verlagssignet und als Prägestempel für die Grafikblätter diente. Am 7. August 1922 gründete Jakob Hermelin seinen Verlag und die Kunsthandlung am Marktplatz 18a in Ulm an der Donau. Dort zeigte er Ausstellungen mit Werken von Lovis Corinth, Oskar Kokoschka, Ludwig Meidner, Albert Unseld und 1923 die Ausstellung für die expressionistische Künstlergruppe "Der Fels" (das waren die Künstler Franz Bronstert, Fritz Fuhrken, Georg Philipp Wörlen, Reinhard Hilker und der österreichische Maler und Grafiker Carry Hauser).
Werbung für den neuen Verlag in der Wochenschrift Kunstchronik und Kunstmarkt
Bereits in München hatte Hermelin gute Verbindungen zum Kunsthandel, zu Künstlern, Kunstverlagen, Kunstkritikern und Kunsthistorikern. 1923 musste intensiv für den neu gegründeten Verlag geworben werden, beispielsweise in der in Leipzig bei E. A. Seemann herausgegebenen Zeitschrift Kunstchronik und Kunstmarkt, Wochenschrift für Kenner und Sammler im 58. Jahrg. Neue Folge XXXIV:
In Nr. 26/27 vom 30. März/6. April 1923 auf S. 517 in der Rubrik "Ausstellungen" erfolgte der Hinweis: "Ulm a. D. Hermelin-Verlag, bis Mitte April: M. Pechstein, Aquarelle, Handzeichnungen, Graphik." Auf S. 524 in der Rubrik "Kunstwerke im Handel - Lagerkataloge" erschien der Hinweis: "Im Hermelin-Verlag, Ulm, erschienen nachstehende Radierungen: M. Pechstein, Badende - Heimkehrende. Edwin Scharff, Kampfszene - Amor und Psyche."
In Nr. 30 vom 27. April 1923 auf S. 591 in der Rubrik Ausstellungen der Hinweis: "Ulm. Kunsthandlung Hermelin, Mitte April bis Mitte Mai: Gemälde von Erich Schweitzer." Auf S. 598 unter der Überschrift "Neue Graphik" der Hinweis: "Im Hermelin-Verlag, Ulm, erschien A. Kubin, Das Antlitz des Tigers. Lithographie."
In Nr. 37/38 vom 15./22. Juni 1923 auf Seite 686 in der Rubrik Kunstmarkt / Neue Graphik: "Im Hermelin-Verlag, Ulm erschienen zwei neue Radierungen von Max Beckmann: 'Tanz' und 'Königinbar II'; von Alfred Kubin eine Lithographie 'Waldgespenst'." Auf dieser Seite unter der Überschrift "Neue Kataloge" wird der erste Katalog des Hermelin-Verlages wie folgt angekündigt: "Hermelin-Verlag, Ulm: Illustrierter Katalog der Sammlergraphik des eigenen Verlages."
In Nr. 41/42 vom 13./20. Juli 1923 auf S. 736 schrieb der Kunsthistoriker und
Chefredakteur der Zeitschrift Alfred Kuhn folgenden Beitrag:
"Arbeiten des Hermelin-Verlages in Ulm a. D.: Unter den neuen aufstrebenden
Verlagen, die sich mit der Pflege der jungen Kunst beschäftigen, nimmt der
Hermelin-Verlag trotz seines erst halbjährigen Bestehens schon einen nicht
unwesentlichen Platz ein. Ohne Konzessionen an den Geschmack gewisser neuer
Sammlerkreise verfolgt dieser Verlag das Ziel, charaktervolle Künstler der
Gegenwart bei sich zu vereinigen. An erster Stelle stehen Beckmann, Kubin und
Pechstein. Ihnen schließen sich Scharff und Seewald an. Von Scharff hat der
Verlag fünf schöne Blätter an den Tag gebracht und Gelegenheit gegeben, sich
hinwiederum zu überzeugen, wie viel höher der Graphiker über dem Plastiker
Scharff steht. Die Blätter von Pechstein 'Mädchen am Strande' und 'Fischer auf
dem Heimwege' gehören unzweifelhaft zum schönsten, was Pechstein geschaffen hat.
Von Kubin ist das 'Waldgespenst' besonders hervorzuheben. Seewald ist durch
einen auf kräftige Schwarzweißwirkung eingestellten Holzschnitt 'Capoliveri' und
einen ebensolchen handkolorierten 'Panther' vertreten. Wir wollen dem jungen
Verlage wünschen, dass ihm die Zukunft ein Weiterschreiten auf der Straße
ermögliche, die er so mut- und hoffnungsvoll betreten hat."
Die von Alfred Kuhn redigierte Wochenschrift Kunstchronik und Kunstmarkt musste von Oktober 1923 bis März 1925 wegen zu geringer Zahl an Abonnenten eingestellt werden. Damit stand Hermelin in der Startphase seines Verlages dieses Publikationsforum nicht mehr zur Verfügung.
Werbung in "Der Graphiksammler" in der Halbmonatsschrift "Der Cicerone" und in der Zeitschrift "Die Kunst für alle"
In der von Dr. Erich Wiese redigierten Beilage Der Graphiksammler in der Halbmonatsschrift Der Cicerone erschien im April 1923 in Heft 7 (S. 354) der folgende Hinweis: "Ulm. Der Hermelin-Verlag veranstaltet zur Zeit eine Ausstellung von Aquarellen Max Pechsteins. Wir hatten Gelegenheit, das Material durchzusehen, und müssen gestehen, dass eine solche qualitätvolle Auslese Pechsteinscher Aquarelle nichts Alltägliches ist. Der Verlag teilt mit, dass die Ausstellung durch ebenso gute Graphik des Künstlers bereichert wurde."
Im Juli 1923 im Heft 13 (S. 619) wurden von Erich Wiese die neuen Grafiken von Max Beckmann, Alfred Kubin, Max Pechstein und Edwin Scharff angekündigt mit dem Zusatz: "Zugleich bringt der Verlag eine kleine, einfach aber vornehm ausgestattete Mappe mit Wiedergaben von bei ihm erschienener Graphik heraus. Übersieht man das Verzeichnis und sichtet man die Blätter selbst, dann muss man dem jungen Verlage nachrühmen, dass er während seines halbjährigen Bestehens nicht nur eine ansehnliche Zahl, sondern vor allen durchweg qualitätvolle Blätter veröffentlicht hat. Besonders hervorzuheben sind die Radierungen Beckmanns, Leistungen eines elementaren graphischen Gefühls. Pechstein ist heute mit Auswahl zu genießen. Die 'Badenden' von ihm stehen in ihrer Frische auf der Höhe seiner frühen Arbeiten. Von Scharffs Kaltnadelblättern ist das 'Liebespaar' eine so einheitliche plastische Komposition wie die 'Kampfszene' eine Zeichnung von geradezu altmeisterlicher Haltung. Heubner ist nicht jedermanns Sache, J. Müller-Steiner aus den wenigen Proben noch nicht zu beurteilen. Ein Schwarzweißblatt von absolut reinem Klang ist Seewalds Holzschnitt Capoliveri." (der Holzschnitt ist dort auf S. 620 abgebildet).
Auch in der Zeitschrift "Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers" wurde 1924 auf den Seiten 104-105 auf die im Hermelin-Verlag erschienenen Grafiken von Boris Grigorieff, Rudolf Großmann und Rolf Nesch hingewiesen.
Jakob Hermelin zeigte die Lithographie "Heimkehr" von Alfred Kubin 1924 in der Kunstausstellung im Münchner Glaspalast im Verein mit der Münchener Neuen Secession. Die Lithographie wurde in: "Die Kunst für alle" 39. Jahrg., München: F. Bruckmann, 1924 auf S. 373 mit Hinweis auf den Hermelin-Verlag abgebildet.
Erste und einzige Buchveröffentlichung des Hermelin-Verlags
1924 veröffentlichte Hermelin sein Buch "Künstlerische und kulturelle
Manifestationen" (Einbandtitel: Situation 1924) mit Essays diverser Künstler und
einer Liste von 72 Angeboten von Radierungen, Lithographien und Holzschnitten.
Die im Verlag Velhagen & Klasing erschienene "Zeitschrift für Bücherfreunde"
schrieb 1925 auf Seite 197 dazu folgende Rezension:
"Unter dem Titel 'Künstlerische und kulturelle Manifestationen' vereinigte ein
großer Quart-Band Äußerungen von Kunstwissenschaftlern über die Künstler mit
deren eigenen, vielfach sehr aufschlussreichen Worten, in denen sie von sich
selbst, ihren Ausgangsstellen und ihren Zielen sprechen, ein dauernd bedeutsamer
Beitrag zur Kenntnis der Künstlerseele und ihrer jetzigen Verfassung,
unterstützt von vielen guten Nachbildungen neuer Graphik. Dann redet Jakob
Hermelin klug vom 'Weg zur Kunst', stellt unter der nicht ganz zutreffenden
Aufschrift 'Binsenwahrheiten' Künstler- und Denkerworte zusammen und gibt ein
Verzeichnis seines noch nicht großen, aber auserlesenen Graphik-Verlags."
Das zuvor genannte Buch wird von mir weiter unten auf dieser Internetseite mit
Bild und Text näher beschrieben und angeboten.
Die Jahre als Kunstverleger und Grafikdesigner in Berlin
In Ulm lernte Hermelin seine zukünftige Frau Gertrude (Gertrud) Bareis kennen, mit der er 1925 nach Berlin zog. Die Adresse des Hermelin-Verlages und der Kunsthandlung war zuerst Kurfürstendamm 232, später Prager Str. 16 und zuletzt Offenbacher Str. 7. Der Verlag bestand bis 1930. Im Adressbuch des Deutschen Buchhandels erschien 1931 die Anzeige: "Hermelin-Verlag Inh.: Jacob Hermelin, Berlin, erloschen". In Berlin schätzte man inzwischen sein Talent als Grafikdesigner. 1927 gestaltete er die Firmenschrift Grosskraftwerk Rummelsburg / Bearb. im Büro f. Wärmewirtschaft d. Bewag. [Berliner Städtische Elektrizitätswerke A.G.]. Berlin: Felix Lehmann, 39 S. mit 30 S. Bilderanhang. Dies ist das heute noch existierende Heizkraftwerk Klingenberg, welches 1927 mit acht hohen Schornsteinen im Berliner Ortsteil Rummelsburg den Betrieb aufnahm.
In den folgenden Jahren war Hermelin als Grafikdesigner für die in Berlin und Wien herausgegebene Sportillustrierte Sport im Bild tätig, die 1934 umbenannt wurde in Der Silberspiegel. Die schöne Zeitschrift für Mode und die schönen Dinge des Lebens.
Nach 1933 wurde es für Jakob Hermelin als Jude und als Herausgeber expressionistischer Kunst immer schwieriger, seine künstlerische Tätigkeit in der Reichshauptstadt Berlin auszuüben. Berlin konzentrierte sich 1936 auf die Olympiade und das Ehepaar Hermelin auf ihre Ausreise nach Argentinien.
Neuanfang in Argentinien
Am 16. August 1936 kollidierte das französische Dampfschiff Eubée auf der Fahrt von Hamburg nach Buenos Aires kurz vor der Ankunft mit dem englischen Frachter Corinaldo. Die 128 Passagiere wurden gerettet, bevor das Schiff versank. Die argentinischen Behörden ließen die Passagiere einreisen, obwohl die meisten ihre Dokumente und das Reisegepäck verloren hatten. Auch Jakob Hermelin und seine Frau hatten bei diesem Schiffsunglück ihre Wertsachen verloren, darunter einige Gemälde, Zeichnungen und Grafiken von Oskar Kokoschka, Marc Chagall, Lovis Corinth, Max Slevogt und andere Kunstschätze.
In Buenos Aires fand Hermelin wieder Kontakt zu Künstlern, Verlegern und
Kunsthändlern wie beispielsweise Janos Peter Kramer. Seit 1932 war Kramer dort
als Buch- und Kunsthändler und Verleger von bibliophilen Büchern tätig. Bald
bewies "Jacobo Hermelin" sein Geschick als Grafikdesigner, Typograph,
Buchgestalter und vor allen Dingen als Kalligraph. Man kann sagen, dass Jakob
Hermelin durch die Kalligraphie wesentlich zur Erneuerung der Buchgestaltung in
Argentinien beigetragen hat. Einige kalligraphische Arbeiten, selbst wenn diese
sehr gut gelungen waren, signierte er nur mit einem "H" statt mit vollem Namen.
Er lieferte immer nur höchste Qualität und arbeitete für Verlage, die sein
Können zu schätzen wussten. Er hat das Erscheinungsbild des argentinischen
Buches bedeutend geprägt.
Jakob Hermelin starb am 27. Oktober 1948, aber mit seiner Gestaltungskunst
inspirierte er die folgenden Generationen von Grafikdesignern. Sigwart Blum
schrieb 1968, dass Hermelin mit Recht als Bahnbrecher südamerikanischer Schrift-
und Buchgestaltung zählt.
Ein Klick auf die nebenstehende Abbildung führt zu meiner Seite "Künstlerbücher"
mit weiteren Informationen zur Ausstellung Cómo se imprime un libro.
Die Erinnerung an Jakob Hermelin wurde 2017 in der Fundación Luis Seoane
in der spanischen Stadt A Coruña durch die Ausstellung "Cómo se imprime un libro"
(Wie ein Buch gedruckt wird) erneuert und erweitert. Die Kuratoren dieser
großartigen Ausstellung sind Silvia Longueira und David Carballal. Noch bis zum
4. Januar 2019 ist diese Ausstellung jetzt im
Instituto Cervantes in Madrid zu sehen. Die
Ausstellung zeigt außer den Arbeiten von Jakob Hermelin auch Werke von Attilio
Rossi, Horacio Coppola, Grete Stern, Luis Seoane und Imprenta López. Der
umfangreiche Katalog zur Ausstellung ist im September in zweiter Auflage mit
zusätzlichen Texten der Künstler erschienen. Der Katalog zeigt ca. 300
Abbildungen und die 86 Bücher aus der Ausstellung. 194 S., 3 Blatt. Softcover.
ISBN: 978-84-92632-85-5
Abbildungen oben:
1. Vom Verlag beigelegte Information für Buchhandlungen mit Preis und
Rabatt-Staffel für das Weihnachtsgeschäft Ende 1924
2. Rückseite vom Bücherzettel für die Bestellung von Künstlergraphik
3. Vorderseite vom Bücher-Zettel für den Versand als Postkarte mit der Anschrift
des Verlages in Ulm-Donau
Situation 1924. Künstlerische und kulturelle Manifestationen
Jakob Hermelin: "Der Weg zur Kunst" In: Situation 1924, S. 51-56. Hier folgt ein Auszug zu den von Jakob Hermelin beschriebenen drei Kategorien von Kunstbetrachtern:
"Die Kunstbetrachter von heute kann man etwa in drei Kategorien scheiden. Zur
ersten wollen wir die Unverdorbenen zählen, diejenigen, die noch am
meisten ein Verhältnis zur Natur bewahrt haben, soweit es unter der Last unserer
Zivilisation überhaupt noch möglich ist. Menschen ohne Vorurteil, die selten
Gelegenheit haben, Kunstwerke zu sehen und noch seltener grundgescheite Dispute
über sie zu lesen, zu hören. Menschen der Arbeit, die der Arbeit eines Anderen
mit einer Achtung entgegentreten, wie sie es wünschen, dass ihr Werk mindestens
als solches gewürdigt wird. Sie 'verstehen' ein Kunstwerk nicht immer, dafür
werden sie es jedenfalls öfter als andere empfinden. Sie verlassen es, sprechen
kaum darüber, haben aber sicherlich empfangen, sind innerlich reicher geworden.
Die Zweiten, das sind diejenigen, die sich alles zumuten, die so
genannten Gebildeteren (eigentlich: gründlich Verbildeten), welche die Masse
ausmachen. Sie treten an das Werk heran und – urteilen bald. Urteilen? Wir
beabsichtigen hier keine Definitionen aufzustellen, müssen uns aber doch darüber
klar werden, was ein Urteil ist. Die Schlussfolgerung gedanklicher Überlegungen,
auf Erfahrungen oder angeeignetem Wissen basierend, oder aber der Ausdruck eines
inneren Erlebens, das Resultat von Empfindungen. Ist es zu hart, wenn wir
neunzig von hundert dieser Klasse die zweite Art der Urteilsbildung absprechen?
Wir denken, nein. Und wie steht es mit der gedanklichen Überlegung? Nicht viel
besser. Es gibt eben ein paar besonders Gescheite, die das Vertrauen der übrigen
(das wiederum ohne Überlegung gebildet) genießen und die somit das Recht zu
haben glauben (sprich: sich anmaßen), irgendein Urteil zu bilden, das dann als
maßgebend gilt. Und der Rest? Der plappert nach. Man stelle sich vor, was daraus
wird, wenn ein solches – einerlei, ob positives oder negatives – Urteil zum
Zehnten, Zwanzigsten in eigene Worte gekleidet wird. Suchen sie das 'Schöne'?
Nein, nur das Hübsche, Gefällige, denn sie wissen kaum, was im objektiven Sinne
'schön' ist. Sie formulieren Werturteile und wollen nicht einsehen, dass ihre
Kunstmeinung nur eine von vielen ist. Für sie ist sie die einzig richtige, und
sie trachten diese der Gesellschaft, mit der sie leben, aufzuoktroyieren.
Und nun die Dritten, die sich mit der Angelegenheit näher befassen. Tun
sie es immer sachlich, wenn sie vorgeben 'Sachkundige' zu sein? Hier wollen wir
überlegen, was Kritik ist. Kritik ist eine Begabung, man muss dazu berufen sein.
Sache der Kritik ist es nicht, die Bezeichnungen 'gut' und 'schlecht' zu
verteilen, vielmehr hat sie die Grundelemente der Wertungen ausfindig zu machen
und sie zu dokumentieren. Denn nicht das 'Schöne' ist der wirkliche Wertmesser
von Kunstwerken, sondern ein gewisses Etwas, was in der Kunst unveränderlich,
was ihr schon in früheren Zeiten ebenso eigen war wie heute und in kommender
Zukunft eigen sein wird. Dieses unveränderliche Etwas, also Zeitlose, Ewige, das
mit dem subjektiven Begriff 'Schönheit' nichts gemein hat, weil es von
Objektivität durchdrungen und weder vom Geschmack, noch vom Wollen des einzelnen
abhängig ist, wohnt jedem echten Kunstwerk inne. Wer es zu erspüren vermag, nur
der darf ein Werturteil bilden. Die Kritik hat sich vor allem auf diesen
Wertmesser zu stützen, denn nur bei solcher Methode lässt sich die Subjektivität
des Urteils auf ein Minimum reduzieren. Es verbleibt dann lediglich der vom
Geist seiner Zeit, vom Zeitwillen abhängige Beurteiler. Von diesem Geist kann
sich aber niemand freimachen ...
Wie nun der Weg zur Kunst? fragen Sie. Werden Sie sich darüber klar, zu welcher
der erwähnten Kategorien Sie gehören, dann erkennen Sie den Weg selbst."
Verkaufsangebot aus meinem Versandantiquariat:
Hermelin-Verlag (Hrsg.): Situation 1924. Künstlerische und
kulturelle Manifestationen. Ulm: Hermelin-Verlag, o. J. (1924). Grüner
Orig.-Pappband. Format 29,5 x 23 cm. 68 S. mit zahlr. Abb. Einbandrücken
gebräunt und angeplatzt, Deckel lichtrandig und die Ecken bestoßen. Seiten
durchgehend stockfleckig. Bindung etwas locker, sonst noch ordentliches
Exemplar.
ARTIKEL-NR. A008427 Preis 120,00 € inkl. MwSt, inkl. Versand. Unser Liefergebiet
ist Deutschland. Lieferzeit 3-5 Tage. Zahlungsarten: PayPal / Überweisung.
Nachfolgend zeige ich eine Auswahl von Abbildungen aus dem hier angebotenen Buch:
Bucheinband Situation 1924 - Künstlerische und kulturelle Manifestationen
Titelblatt: Künstlerische und kulturelle Manifestationen. Hermelin-Verlag,
Ulm-Donau.
Verlagssignet des Hermelin-Verlages vom Künstler Edwin Scharff 1922 entworfen.
Außerdem ist jedes Graphikblatt des Verlages in der rechten unteren Ecke mit
diesem Signet in Blindprägung gekennzeichnet.
Max Beckmann Radierung "Sich kämmende Frau"
Otakar Kubin, frz. Othon Coubine, Radierung "Frau in Landschaft"
Rudolf Großmann Radierung "Bildnis H. P."
George Grosz Lithographie "Aus dem Zirkus Medrano"
Willy Habl Radierung "Kühe im Herbstwald"
Karl Hofer Radierung "Liebespaar"
Brief von Karl Hofer an Jakob Hermelin, 1924
Georg Kars Lithographie "Im Freien"
Alfred Kubin Lithographie "Heimkehr"
Max Pechstein Radierung "Heimkehrende Fischer"
Karl Rössing Holzschnitt "Frau in Landschaft"
Edwin Scharff Radierung "Kampfszene"
Alfred Kubin Federzeichnung "Hermelin Graphik" für Jakob Hermelin, zugleich
Zwischentitel für den Katalogteil des Buches "Situation 1924"
Der Katalog des Hermelin-Verlags verzeichnet die graphischen Techniken, die Auflagen der Abzüge auf Bütten und Japan und die Preise in Goldmark nach dem Stand von 1924.
Erste Seite des Verkaufskataloges (Seite 63 des Buches) mit den Graphiken von
Max Beckmann und Othon Coubine
Zweite Seite (S. 64) mit den Angeboten zu Willi Geiger und Boris Grigorieff
Dritte Seite (S. 65) der Preisliste der Grafiken von Rudolf Großmann, George
Grosz, Willy Habl, Fritz Heubner, Karl Hofer und Georg Kars.
Vierte Seite (S. 66) der Preisliste mit Lithographien von Alfred Kubin und
Radierungen von J. Müller-Steiner.
Fünfte Seite (S. 67) der Jakob-Hermelin-Liste mit Radierungen von Rolf Nesch und
Max Pechstein und einem Holzschnitt von Karl Rössing.
Sechste und letzte Seite (S. 68) der Liste mit Werken von Edwin Scharff und
Richard Seewald.
Inhaber Elke Rehder
Blumenstr. 19
22885 Barsbüttel
USt-IdNr. DE172804871
Telefon +49 (0) 40 710 88 11 oder E-Mail:
Bestellen können Sie telefonisch, schriftlich oder per E-Mail.
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