Stefan Zweig Biographie & Chronologie - Informationen von Elke Rehder

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Stefan Zweig Biographie in Bildern und Bibliographie seiner Werke

Stefan Zweig wird am 28. November 1881 in Wien geboren. Sein Vater ist der Textilfabrikant Moritz Zweig. Seine Mutter ist Ida Brettauer, Tochter eines Bankiers und Großkaufmanns.

Stefan Zweig 1881 Wien Geburtsurkunde
Geburtsurkunde von Stefan Zweig in Wien 1881 © arquivo Casa Stefan Zweig

Stefan Zweig - Leben und Werk in Wien

Stefan Zweig wächst mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Alfred in Wien auf. Alfred Zweig wird als ältester Sohn später die Textilfabrik seines Vaters übernehmen. Stefan Zweig macht 1899 sein Abitur und studiert anschließend an der Wiener Universität Philosophie und Germanistik.

Alfred Zweig und Stefan Zweig um 1900 in Wien
(1879 in Wien - 1977 in New York) Alfred und Stefan Zweig um 1900 in Wien
© arquivo Casa Stefan Zweig

1900 - Neben seinem Studium schreibt Stefan Zweig Gedichte und Beiträge für Zeitschriften und reist nach Frankreich.

1901 veröffentlicht er seinen ersten Gedichtband "Silberne Saiten" im Verlag Schuster & Loeffler in Berlin und Leipzig. Trotz seiner Bemühungen und Beziehungen zum Feuilleton der Zeitungen in Wien und Berlin nahm die Presse nur wenig Notiz von dem Erstlingswerk.

1902 verbringt er das Sommersemester in Berlin und knüpft Kontakte zu Schriftstellern, Verlegern und Herausgebern von Zeitschriften.

1902 - Mitübersetzung von "Gedichte in Vers und Prosa" von Charles Baudelaire. Verlag: Seemann in Leipzig

1902 - Einleitung und Mitübersetzung von "Gedichte". Eine Anthologie der besten Übertragungen von Gedichten von Paul Verlaine. Verlag: Schuster & Loeffler in Berlin und Leipzig

1903 - Einleitung zu "Die Liebe im Menschen" von Camille Lemonnier. Verlag: Magazin-Verlag Hegner in Leipzig. Reihe: Kulturgeschichtliche Liebhaberbibliothek 10

1903 - Einleitung zu "Sein Werk" von E. M. Lilien. Verlag: Schuster & Loeffler in Berlin

1904 schließt Stefan Zweig sein Studium mit einer Dissertation über Die Philosophie des Hippolyte Taine ab.

1904 - Vorwort und Übersetzung von "Ausgewählte Gedichte" von Émile Verhaeren. Verlag: Schuster & Loeffler in Berlin. Auflage 350 nummerierte Exemplare

1904 - "Die Liebe der Erika Ewald". Novellen. Verlag: Fleischel in Berlin 

1905 reist Zweig  nach Spanien und von dort weiter nach Algerien.

1905 - "Verlaine". Verlag: Schuster & Loeffler in Berlin. Reihe: Die Dichtung 30

1906 - "Die frühen Kränze". Gedichte. Verlag: Insel in Leipzig

1906 - Übersetzung von "Die visionäre Kunstphilosophie des William Blake" von Archibald B. G. Russell. Verlag: Zeitler in Leipzig

1907 - Einleitung zu "Leben und Dichtung" von Arthur Rimbaud. Verlag: Insel in Leipzig

1907 - "Tersites". Ein Trauerspiel in drei Aufzügen. Mit Illustrationen von John Flaxman. Verlag: Insel in Leipzig

1908 beginnt Zweig eine Reise von Ceylon bis nach Hinterindien für ca. 5 Monate.

Ex Libris von Stefan Zweig Bibliothek 
Ex Libris (Bucheignerzeichen) von Stefan Zweig © arquivo Casa Stefan Zweig

1908 - Herausgabe und Einleitung zu "Balzac". Sein Weltbild aus den Werken. Verlag: Lutz in Stuttgart. Reihe: Aus der Gedankenwelt großer Geister 11

1909 - Übersetzung von "Helena's Heimkehr" von Émile Verhaeren. Verlag: Insel in Leipzig. Reihe: 4. Druck der Ernst Ludwig Presse, Darmstadt. Auflage 300 Exemplare.

1910 reist Zweig in die Vereinigten Staaten von Amerika und besucht die Karibikinseln Puerto Rico und Kuba.

1910 - Einleitung zu "Ausgewählte Romane und Novellen" von Charles Dickens. Verlag: Insel in Leipzig

1910 - Übersetzung von "Drei Dramen" von Émile Verhaeren. Verlag: Insel in Leipzig

1910 - Übersetzung von "Ausgewählte Gedichte" von Émile Verhaeren. Verlag: Insel in Leipzig

1910 - Vorwort zu "Warum ich Männerkleidung trug. Erlebnisse einer Frau" von Camille Lemonnier. Verlag: Juncker in Berlin. Reihe: Ausgewählte Werke 1. Band

1910 - "Émile Verhaeren". Verlag: Insel in Leipzig.

1911 - "Erstes Erlebnis". Vier Geschichten aus Kinderland, ein Band mit Erzählungen, der unter anderem die Novelle "Brennendes Geheimnis" enthält. Verlag: Insel in Leipzig

1911 - Übersetzung von "Hymnen an das Leben" von Émile Verhaeren. Verlag: Insel in Leipzig. Reihe: Insel-Bücherei 5

1911 - Einleitung zu "Das Japanbuch" von Lafcadio Hearn. Verlag: Rütten & Loening in Frankfurt a. M.

1912 lernt Zweig Friderike Maria von Winternitz kennen. Sie studiert an der Universität in Wien Literatur und Französisch und veröffentlicht seit 1902 Romane und Beiträge in Westermann's Monatsheften. Sie arbeitet als Redakteurin  für die Wiener Zeitung und für die Vossische Zeitung. 1912 ist sie noch mit dem Finanzbeamten Dr. Felix Edler von Winternitz verheiratet, von dem sie sich 1914 scheiden lässt.

1912 - "Das Haus am Meer". Ein Schauspiel in zwei Teilen (drei Aufzügen).Verlag: Insel in Leipzig

1912 - Übersetzung von "Rembrandt" von Émile Verhaeren. Verlag: Insel in Leipzig

1913 - Übersetzung der vermehrten Neuauflage von "Ausgewählte Gedichte" von Émile Verhaeren. Verlag: Insel in Leipzig

1913 - "Der verwandelte Komödiant". Ein Spiel aus dem deutschen Rokoko. Verlag: Insel in Leipzig

1913 - Übersetzung von "Rubens" von Émile Verhaeren. Verlag: Insel in Leipzig

1914 zu Beginn des ersten Weltkrieges arbeitet Zweig beim Militär im Archiv. Auch Rainer Maria Rilke, Alfred Polgar, Albert Ehrenstein und Franz Werfel dienten in dieser Zeit im Kriegsarchiv.

1914 - "Brennendes Geheimnis". Erzählung. Verlag: Insel in Leipzig. Reihe: Insel-Bücherei 122

1914 - Nachwort zu "Worte vor dem Leben" von Alexandre Mercereau. Verlag: Insel in Leipzig

1916 - Herausgabe und Nachwort von "Nikolaus Lenau an Sophie Löwenthal" (Briefe an Sophie von Löwenthal). Verlag: Insel in Leipzig. Reihe: Österreichische Bibliothek 16

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Stefan Zweig in Salzburg

1917 - Noch ist Krieg, aber Stefan Zweig und Friderike von Winternitz kaufen ein großes Haus auf dem Salzburger Kapuzinerberg. Zweig ist jetzt Teilhaber an der Textilfabrik seines Vaters Moritz Zweig. Er wird vom Militärdienst beurlaubt und reist in die Schweiz, wo er Bekanntschaft mit bekannten Schriftstellern macht (z. B. Hermann Hesse, Rene Schickele und James Joyce). Bis 1918 verbringt er die Zeit mit Friderike in einem Hotel in der Nähe von Zürich. 

Stefan Zweig Salzburg Haus am Kapuzinerberg, dem Paschinger Schlössl
Stefan Zweig Haus in Salzburg Kapuzinerberg © arquivo Casa Stefan Zweig

Das obige Foto zeigt das Haus am Kapuzinerberg bei Salzburg, auch Paschinger Schlössl genannt. Seinen Namen erhielt es von Anton Paschinger, der das Schlösschen von 1793 bis 1823 besaß. 1917 fiel der stark heruntergekommene Besitz Stefan Zweig und seiner zukünftigen Frau Friderike von Winternitz zufällig bei einem Besuch in Salzburg auf. Der Besitzer, ein Wiener Großindustrieller, war bereit, das Anwesen zu verkaufen. Die finanzielle Abwicklung wurde Friderike übertragen. Um das Haus bewohnbar zu machen, musste viel investiert werden: es hatte kein elektrisches Licht, keine ausreichende Heizung, kein Telefon und auch der Weg auf den Kapuziner Berg war nicht beleuchtet. Mit einer Baufirma wurde – trotz der Kriegszeiten und des Mangels an allem – ein Vertrag über die Renovierung des Hauses abgeschlossen. Nach vielen Unannehmlichkeiten, das Haus war nach dem Krieg zum Teil von anderen Bewohnern besetzt, konnte Stefan Zweig einziehen. Wegen des Mangels an Wohnungen wollte die Salzburger Stadtverwaltung den Rokokosaal in vier Zimmer umbauen lassen, um noch für zwei Familien eine Unterkunft zu finden. Friderike hatte aber bereits an eine Familie zwei Räume abgegeben. Durch Intervention beim Amt für Denkmalschutz – der Saal war in der Kunsttopographie des Landes Salzburg abgebildet – und nach Zahlung einer Ablöse, die fast den ursprünglichen Kaufpreis des Hauses ausmachte, konnte dies verhindert werden. Stefan Zweig lebte hier zwischen 1919 bis 1934 mit seiner ersten Frau Friderike und deren beiden Töchtern Alix und Suse aus erster Ehe. (Quelle: Wikipedia)

1917 - "Erinnerungen an Émile Verhaeren". Privatdruck in Wien. Auflage 100 Exemplare

1917 - "Jeremias". Eine dramatische Dichtung in neun Bildern. Verlag: Insel in Leipzig. Die Premiere des Theaterstücks ist am 27. Februar 1918 im Stadttheater Zürich.

1918 - "Das Herz Europas". Ein Besuch im Genfer Roten Kreuz. Verlag: Rascher in Zürich

1918 - Übersetzung von "Den hingeschlachteten Völkern!" von Romain Rolland. Verlag: Rascher in Zürich

1919 - Erst nach Kriegsende können Stefan Zweig und Friderike von Winternitz ihr renoviertes Haus am Kapuzinerberg in Salzburg beziehen. Es folgt die Herausgabe, Bearbeitung und Einleitung von "Emil oder Über die Erziehung" von Jean-Jacques Rousseau. Verlag: Kiepenheuer in Potsdam. Auflage 500 nummerierte Exemplare

1919 - "Fahrten. Landschaften und Städte". Verlag: Tal in Leipzig und Wien. Reihe: Die zwölf Bücher, erste Reihe. Auflage 1000 nummerierte Exemplare

1919 - "Legende eines Lebens". Ein Kammerspiel in drei Aufzügen. Verlag: Insel in Leipzig

1919 - "Tersites". Ein Trauerspiel in drei Aufzügen. Veränderte Neuauflage von 1907. Verlag: Insel in Leipzig

1919 - Übersetzung von "Die Zeit wird kommen" von Romain Rolland. Verlag: Tal in Leipzig und Wien. Reihe: Die zwölf Bücher, erste Reihe. Auflage 1000 nummerierte Exemplare

1920 heiraten Stefan Zweig und Friderike von Winternitz im Rathaus in Wien. Friderike war bei der Heirat mit ihrem ersten Ehemann zum katholischen Glauben konvertiert. Im Hause der Familie Zweig spielte Religion keine bedeutende Rolle. Friderike bringt ihre beiden Töchter mit in die Ehe.


Stefan Zweig im Jahre 1920 © elke-rehder.de

1920 - "Angst". Mit Illustrationen von Ludwig Kainer. Verlag: Hermann in Berlin. Reihe: Der kleine Roman. Illustrierte Wochenschrift 19

1920 - Mitübersetzung von "Cressida" von André Suarès. Verlag: Tal in Leipzig, Wien und Zürich. Auflage 1000 nummerierte Exemplare

1920 - "Drei Meister. Balzac, Dickens, Dostojewski". Verlag: Insel in Leipzig

1920 - Einleitung zu "Le dernier homme" von Andreas Latzko. Version nouvelle (mit 11 Holzschnitten von Frans Masereel). Verlag: Sablier in Genf. Auflage 800 Exemplare

1920 - Mitübersetzung von "Weib" von Magdeleine Marx. Verlag: Rhein-Verlag in Basel

1920 - "Der Zwang". Eine Novelle. Mit Illustrationen von Frans Masereel. Verlag: Insel in Leipzig. Auflage 470 nummerierte Exemplare

1921 - "Romain Rolland. Der Mann und das Werk". Verlag: Rütten & Loening in Frankfurt a. M.

1921 - Einleitung zu "Sämtliche Romane und Novellen" von F. M. Dostojewski. Verlag: Insel in Leipzig

1922 - "Amok. Novellen einer Leidenschaft". Verlag: Insel in Leipzig. Der Sammelband enthält unter anderem "Der Brief einer Unbekannten", eine kurze Novelle in Briefform. Neben der Ausgabe in dem Sammelband des Insel Verlages erschien diese Novelle in Faksimile der Original Handschrift von Stefan Zweig. Zweig hatte hierfür vom 18. bis 27. September in Salzburg eine zweite Niederschrift für den von Hanns Martin Elster herausgegebenen 13. Band der "Deutsche Dichterhandschriften", Dresden, Lehmannsche Verlagsbuchhandlung 1922 gefertigt.

Brief einer Unbekannten. Text  Handschrift von Stefan Zweig 1921
Autograph von Stefan Zweig im Jahre 1921. Seite aus der zweiten Niederschrift der Novelle "Der Brief einer Unbekannten" © elke-rehder.de

1922 - "Die Augen des ewigen Bruders". Eine Legende. Verlag: Insel in Leipzig. Reihe: Insel-Bücherei 349

1922 - Übersetzung von "Clérambault. Geschichte eines freien Gewissens im Kriege" von Romain Rolland.  Verlag: Rütten & Loening in Frankfurt a. M.

1922 - Herausgabe, Einleitung und Mitübersetzung von "Gesammelte Werke" von Paul Verlaine. Verlag: Insel in Leipzig

Stefan Zweig und Friderike um 1922
Friderike Maria Zweig (genannt Fritzi) und Stefan Zweig (genannt Stefzi) um 1922 © arquivo Casa Stefan Zweig

1923 - Vorwort zum Ausstellungskatalog "Ausstellung Gustinus Ambrosi im Kunstmuseum (St. Gallen). Verlag: Tschudy in St. Gallen

1923 - Vorwort zu "Bass-Bassina-Bulu", Roman von Franz Hellens (d. i. F. Frédéric van Ermengem). Mit einem Holzschnitt von Max Pechstein. Verlag: Juncker in Berlin

1923 - Mitverfasser zusammen mit Arthur Holitscher. "Frans Masereel".  Verlag: Juncker in Berlin. Reihe: Graphiker unserer Zeit 1

1923 - Übersetzung von "Literarische Portraits aus dem Frankreich des XVII-XIX. Jahrhunderts" von Charles-Augustin Sainte-Beuve. (2 Bände). Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt in Frankfurt a. M. und Berlin

1923 - "Sainte-Beuve". Essay, Einleitung zu der von ihm herausgegebenen Auswahl der literarischen Charakteristiken von Sainte-Beuve. Vor der Ausgabe des Werkes als Vorzugsdruck hergestellt und der Frankfurter Bibliophilen-Gesellschaft als Festgabe zum 25. Februar gewidmet. Auflage 200 nummerierte Exemplare. Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt in Frankfurt a. M. und Berlin

1923 - Nachwort zu "Briefe aus Einsamkeiten: drei Kreise" von Otto Heuschele. Verlag: Juncker in Berlin (1923).

1924 begegnet Stefan Zweig dem Künstler Salvador Dalí in Paris. Hieraus entwickelt sich eine lebenslange Freundschaft mit Dalí und dessen Ehefrau Gala.

1924 - Vorwort und Bearbeitung zu "Romantische Erzählungen" von François René Auguste de Chateaubriand. Verlag: Rikola in Wien, Leipzig und München. Reihe: Romantik der Weltliteratur

1924 - Einleitung zu "Die schöne Frau". Novellen von Hermann Bahr. Verlag: Reclam in Leipzig. Reihe: Reclam's Universal Bibliothek 6451

1924 - Nachwort zu "Brigitte und Regine und andere Dichtungen" von Franz  Karl Ginzkey. Verlag: Reclam in Leipzig. Reihe: Reclam's Universal Bibliothek 6453

1924 - "Die gesammelten Gedichte". Verlag: Insel in Leipzig

1925 beginnt Stefan Zweig eine Lesereise durch Deutschland. Im Anschluss daran ist er in Frankreich.

1925 - "Angst". Novelle. Verlag: Reclam in Leipzig. Reihe: Reclam's Universal Bibliothek 6540

1925 - "Der Kampf mit dem Dämon. Hölderlin - Kleist - Nietzsche" Verlag: Insel in Leipzig

1925 - Vorwort zu "Jugenderinnerungen" von Ernest Renan. Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt in Frankfurt am Main

1925 - Nachwort zu "Nils Lyhne" von Jens Peter Jacobsen. Verlag: List in Leipzig

1925 - Vorwort zu "Die Weltanschauung" von Hans Prager. Verlag: Borgmeyer in Hildesheim

1926 stirbt sein Vater, der vermögende Textilfabrikant Moritz Zweig. 

1926 - Bearbeitung von "Volpone" von Ben Jonson. Mit Illustrationen von Aubrey Beardsley. Verlag: Kiepenheuer in Potsdam und Berlin. Reihe: Die Liebhaberbibliothek

1926 - Mitherausgeber und Mitverfasser von "Liber Amicorum Romain Rolland". Romain Rolland. Sexagenario ex innumerabilibus amicis paucissimi grates agunt. Hunc librum curaverunt edendum Maxim Gorki, Georges Duhamel, Stefan Zweig, imprimendum Emil Roniger. Verlag: Rotapfel in Zürich

1926 - "Romain Rolland. Der Mann und das Werk" Verlag: Rütten & Loening in Frankfurt am Main

1926 - "Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau" Verlag: Österreichisches Journal in Wien

1927 - "Abschied von Rilke". Eine Rede. Verlag: Wunderlich in Tübingen

1927 - Vorwort zu "Anthologie jüngster Lyrik", herausgegeben von Willi R. Fehse und Klaus Mann. Verlag: Enoch in Hamburg

1927 - "Marceline Desbordes-Valmore. Das Lebensbild einer Dichterin" Verlag: Insel in Leipzig

1927 - "Der Flüchtling". Episode vom Genfer See. Verlagsort: Leipzig, Reihe: Bücherlotterie der Internationalen Buchkunstausstellung, Band 1

1927 - Mitübersetzer, Herausgeber und Nachwort zu "Gedichte" von Paul Verlaine. Verlag: Insel in Leipzig. Reihe: Insel-Bücherei 394

1927 - "Die Kette". Ein Novellenkreis. 3 Bände. Band 1 (Der erste Ring): Erstes Erlebnis. Vier Geschichten aus Kinderland (Neuauflage von 1911). Band 2 (Der zweite Ring): Amok. Novellen einer Leidenschaft (Neuauflage von 1922). Band 3 (Der dritte Ring): Verwirrung der Gefühle. Drei Novellen (Erstausgabe). Verlag: Insel in Leipzig

1927 - "Die unsichtbare Sammlung". Eine Episode aus der deutschen Inflation. Verlag: Bibliophilen Gesellschaft in Berlin. Sonderdruck für die Mitglieder. Auflage 250 Exemplare

1927 - "Sternstunden der Menschheit". Fünf historische Miniaturen. Verlag: Insel in Leipzig. Reihe: Insel-Bücherei 165

1927 - Herausgeber und Einleitung zu "Goethes Gedichte". Eine Auswahl. Verlag: Reclam in Leipzig. Reihe: Reclam's Universal Bibliothek 6782 - 6784

1927 - Vorwort zu "Tycho Brahes Weg zu Gott" von Max Brod. Verlag: Deutsche Buchgemeinschaft in Berlin

1927 erscheint in der seit 1922 bestehenden Sowjetunion eine Gesamtausgabe in 10 Bänden mit den Werken Stefan Zweigs. Das Vorwort zu dieser Ausgabe schreibt der Dichter Maxim Gorki. Im darauf folgenden Jahr reist Zweig in die Sowjetunion zur Feier anlässlich des 100. Geburtstages von Leo Tolstoi.

Stefan Zweig um 1928 
Stefan Zweig um 1928  © arquivo Casa Stefan Zweig

1928 - "Drei Dichter ihres Lebens. Casanova - Stendhal - Tolstoi" Verlag: Insel in Leipzig

1928 - "Jeremias". Eine dramatische Dichtung in neun Bildern. Neubearbeitung. Verlag: Insel in Leipzig

1928 - "Reise nach Rußland" Verlag: Österreichisches Journal in Wien

1928 - Vorwort zu "Das Schlangenhemd". Ein Roman des georgischen Volkes von Grigol Robakidse. Verlag: Diederichs in Jena

1928 erscheint die erste Biografie über Stefan Zweig. Erwin Rieger veröffentlicht sein 230 Seiten starkes Buch "Stefan Zweig - Der Mann und das Werk" im Verlag von J. M. Spaeth in Berlin.

1929 befindet sich Zweig auf Reisen durch Deutschland und Belgien. Er hält zahlreiche Vorträge und auch eine Trauerrede im Wiener Burgtheater für Hugo von Hofmannsthal . 

1929 - "Kleine Chronik". Vier Erzählungen. Verlag: Insel in Leipzig. Reihe: Insel-Bücherei 408

1929 - "Dank an die Bücher" Verlag: Staatliche Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig

1929 - Nachwort zu "Nacht ist umher". Erzählung von Oskar Baum. Verlag: Reclam in Leipzig. Reihe: Reclam's Universal Bibliothek 7005

1929 - Nachwort zu "Florestan Kestners Erfolg". Eine Erzählung aus den Wiener Märztagen von Richard Specht. Verlag: Reclam in Leipzig. Reihe: Reclam's Universal Bibliothek 7038-7039

1929 - "Joseph Fouché". Bildnis eines politischen Menschen. Verlag: Insel in Leipzig

1929 - "Das Lamm der Armen". Tragikomödie in drei Akten. Verlag: Insel in Leipzig

1929 - Einleitung zu "Princesse Brambilla" Caprice. Avec reproduction de 8 gravures d'après Jacques Callot. Traduit par Alzir Hella. Préface de Stephan Zweig.  (französische Ausgabe von "Prinzessin Brambilla".  Ein Capriccio nach Jacob Callot  von  E. T. A. Hoffmann). Verlag: Editions Victor Attinger in Neuchatel und Paris. Reihe: Romantiques Allemands 1 (2700 nummerierte Exemplare)

1929 - "Der Zwang / Phantastische Nacht." Novellen. Verlag: Der Strom in Wien. Reihe: Die Roman-Rundschau 2

1930 reist Stefan Zweig längere Zeit durch Italien. In Süditalien trifft er den Dichter Maxim Gorki. Anschließend folgt ein Besuch bei Albert Schweizer. 

1930 - "Buchmendel". Novelle. Verlag: Officina Serpentis für den Bergischen Bibliophilen-Abend

1930 - "Rahel rechtet mit Gott". Legende. Verlag: Aldus in Berlin für die Soncino-Gesellschaft. Auflage 370 Exemplare

1931 - Einleitung zu "Ein Brief an sein Augsburger Bäsle" von Wolfgang Amadeus Mozart. Verlag: Max Jaffé & Waldheim-Eberle in Wien. Auflage 50 Exemplare

1931 - Vorwort zu "Das Buch des Jahres 1931" herausgegeben von der Vereinigten Verleger-Gruppe. Verlag: Poeschel & Trepte in Leipzig

1931 - Einleitung zu "La Chaise electrique" von Schalom Asch. Verlag: Stock in Paris

1931 - Einleitung zu "Erzählungen" von Maxim Gorki. Verlag: Insel in Leipzig

1931 - "Ausgewählte Gedichte" Verlag: Insel in Leipzig. Reihe: Insel-Bücherei 422

1931 - "Die Heilung durch den Geist". Trilogie über Franz Anton Mesmer, Mary Baker-Eddy und Sigmund Freud. Verlag: Insel in Leipzig

1931 - "Ausgewählte Prosa, I. Bändchen" Verlag: Meulenhoff in Amsterdam. Reihe: Meulenhoff's Sammlung deutscher Schriftsteller 53

1931 - Vorwort zu "Die internationale Stiftung Mozarteum" Verlag: Kiesel in Salzburg

1931 - Einleitung zu "Stimme aus dem Dunkel". Eine Auswahl von Gedichten und Prosa von Max Zodykow. Verlag: Lehmann in Berlin-Charlottenburg

1932 ist Zweig auf Vortragsreisen in Frankreich und Italien. 

1932 - "Marie Antoinette. Bildnis eines mittleren Charakters" 639 Seiten mit 10 Tafeln. Verlag: Insel in Leipzig

1932 - Übersetzung und Nachwort zu "Die Schutzflehenden". Der Roman einer Vorkriegsjugend von Henri Barbusse. Verlag: Rascher in Zürich

1932 - Einleitung zu "Vom Sinn unseres Jahrhunderts" von Jean-Richard Bloch. Verlag: Zsolnay in Berlin, Wien und Leipzig

1933 kommt es in Deutschland zu den Bücherverbrennungen. Stefan Zweigs Bücher dürfen ab jetzt in Deutschland nicht mehr herausgegeben werden. Nach Reisen durch Italien und Frankreich mietet Zweig sich eine Wohnung in London.

1933 - "The Jewish Children in Germany" (Address by Mr. Stefan Zweig, at the House of Mrs. Anthony de Rothschild, London, on Thursday, November 30, 1933, to the Committee for the Luncheon at the Savoy Hotel, December 20, 1933, in the aid of German Jewish women and children.). Verlagsort: London

1933 - "Die moralische Entgiftung Europas" Verlag: Reale Accademia d'Italia in Rom

1933 - Vorwort zu "Pétersbourg". Roman von Schalom Asch. Verlag: Crasset in Paris

1934 wird Zweigs Haus am Kapuzinerberg in Salzburg von der Polizei durchsucht. Zweig bleibt aus Sicherheitsgründen in London. Seine Frau Friderike bleibt in Salzburg und sendet ihre Sekretärin Lotte Altmann zu Stefan Zweig nach London. Lotte Altmann soll Stefan Zweig bei seinen Recherchen in Schottland für die Biografie über Maria Stuart unterstützen. Im August reist Stefan Zweig von der Schweiz aus nach Salzburg, um die Auflösung des dortigen Haushaltes vorzunehmen.

Stefan Zweig Porträt im Profil um 1934
Stefan Zweig's Porträt im Profil um 1934 © arquivo Casa Stefan Zweig

Elisabeth Charlotte Altmann, genannt Lotte begleitet Stefan Zweig als Sekretärin 1934 nach Schottland
Elisabeth Charlotte Altmann, genannt Lotte (* 5. Mai 1908 in Kattowitz in Schlesien, heute Katowice in Polen) ; † 23. Februar 1942 in Petrópolis im Bundesstaat Rio de Janeiro in Brasilien) © arquivo Casa Stefan Zweig

1934 - "Marie Antoinette. Bildnis eines mittleren Charakters". Neubearbeitung. 575 Seiten mit 10 Tafeln. Verlag: Insel in Leipzig

1934 - "Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam" Verlag: (Herbert) Reichner in Wien. Auflage 600 nummerierte Exemplare

1935 reist Stefan Zweig in die Schweiz, nach Frankreich und in die Vereinigten Staaten von Amerika zu Lesungen und Vorträgen.

1935 - Textband "Die schweigsame Frau". Komische Oper frei nach Ben Jonson. Musik von Richard Strauss. Verlag: Fürstner in Berlin

1935 - Übersetzung von "Man weiss nicht wie" von Luigi Pirandello. Verlag: Reichner in Wien, Leipzig und Zürich

1935 - "Ausgewählte Prosa, II. Bändchen" Verlag: Meulenhoff in Amsterdam. Reihe: Meulenhoff's Sammlung deutscher Schriftsteller 66

1935 - "Sinn und Schönheit der Autographen" Verlag: Reichner in Wien, Leipzig und Zürich

1935 - "Maria Stuart" Verlag: Reichner in Wien, Leipzig und Zürich

1935 - Einleitung zu "Arturo Toscanini" von Paul Stefan. Verlag: Reichner in Wien, Leipzig und Zürich

1935 - "Arturo Toscanini. Ein Bildnis". Einzelausgabe des Geleitwortes von Stefan Zweig aus dem Buch von Paul Stefan. Verlag: Reichner in Wien, Leipzig und Zürich


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Stefan Zweig in London und Bath und seine erste Reise nach Südamerika

1936 mietet Stefan Zweig in London eine größere Wohnung. Er startet seine erste Südamerikareise. Anfang August reist er von Southampton mit dem Ozeandampfer "Alcantara" nach Brasilien zu Vorträgen und Lesungen. Ende August macht er seinen ersten Besuch in Petropolís, ein Ort in den Bergen, der ihn so sehr an sein schönes Österreich erinnert. Anfang September reist er mit dem britischen Schiff "Highland Brigade" von Santos im Bundesstaat São Paulo weiter nach Buenos Aires in Argentinien. Dort ist er Teilnehmer am internationalen P.E.N. - Kongress (PEN = Poets Essayists Novelists). In Buenos Aires gibt es ein Wiedersehen mit seinen Freunden Jules Romain, Paul Zech, Emil Ludwig, Georges Duhamel und anderen. Er trifft auch seinem Literaturagenten und Übersetzer Alfredo Cahn.

Stefan Zweig an Bord des Linienschiffes Alcantara 1936
Stefan Zweig an Bord des Linienschiffes Alcântara bei der Ankunft in Rio de Janeiro im August 1936. © arquivo Casa Stefan Zweig

Stefan Zweig 1936 in Brasilien
Stefan Zweig Foto mit Autogramm für Israel Dines in Rio de Janeiro anlässlich seiner ersten Reise nach Brasilien im August 1936. Israel Dines ist der Vater des bekannten Zweig Biografen Alberto Dines. © arquivo Casa Stefan Zweig

Stefan Zweig bei seiner ersten Brasilienreise 1936 in der Buchhandlung Guanabara in Rio de Janeiro
Stefan Zweig bei seiner ersten Brasilienreise 1936 in der Verlagsbuchhandlung Guanabara. Links von ihm steht Abrahão Koogan und rechts dessen Schwager und Teilhaber Nathan Waissman. © arquivo Casa Stefan Zweig

Stefan Zweig 1936 beim Signieren von Büchern
Stefan Zweig 1936 beim Signieren von Büchern in der Buchhandlung Guanabara in Rio de Janeiro mit Jaime (Jimmy) Chermont und Verleger Koogan. © arquivo Casa Stefan Zweig

1936 - "Baumeister der Welt. Drei Meister. Der Kampf mit dem Dämon. Drei Dichter ihres Lebens" Verlag: Reichner in Wien, Leipzig und Zürich

1936 - "Castellio gegen Calvin oder Ein Gewissen gegen die Gewalt" Verlag: Reichner in Wien, Leipzig und Zürich

1936 - "Gesammelte Erzählungen" 2 Bände. Verlag: Reichner in Wien, Leipzig und Zürich

1936 - Vorwort zu "What Will Happen to the Jews?" von Joseph Leftwich. Verlag: King in London

1936 - "Kaleidoskop" Verlag: Reichner in Wien, Leipzig und Zürich. Reihe: Gesamtausgabe des erzählerischen Werkes, 2. Band

1937 reisen Stefan Zweig und Lotte Altmann Anfang Februar nach Italien. In Neapel und in Mailand recherchieren beide für das Buch Magellan. Der Mann und seine Tat.

1937 - Ende des Jahres zerbricht Stefan Zweigs Ehe mit Friderike. Er verkauft das Haus in Salzburg. Friderike Zweig und ihre Töchter ziehen nach Wien.

1937 - "Georg Friedrich Händels Auferstehung. Eine historische Miniatur". Verlag: Reichner in Wien, Leipzig und Zürich

1937 - "Begegnungen mit Menschen, Büchern, Städten" Verlag: Reichner in Wien, Leipzig und Zürich

1937 - "Der begrabene Leuchter" Verlag: Reichner in Wien, Leipzig und Zürich

1937 - "House of Thousand Destinies" Verlag: Shenval in London

1937 - Einleitung zu "Plus jamais ça ! Lettres-préface de Romain Rolland et Stefan Zweig" von Gaston Soulié. Verlag: R. Debresse in Paris

1938 erfolgt im März der Anschluss Österreichs an das Dritte Reich.

1938 - Nachwort zu "A Child of Our Time" von Ödön von Horváth. Vorwort von Franz Werfel. Übersetzung ins Englische von R. Wills Thomas. Verlag: Methuen & Co in London

1938 - "Magellan. Der Mann und seine Tat". Verlag: Reichner in Wien, Leipzig und Zürich

1938 - Einleitung zu "Rainer Maria Rilke. Aspects of his mind and poetry" herausgegeben von William Rose und Gertrude Craig Houston. Verlag: Sidgwick & Jackson in London

1938 - Einleitung zu "Helldunkle Strophen". Gedichte von Paul Leppin. Mit Illustrationen von Hugo Steiner-Prag. Verlag: Werner in Prag. Reihe: Prager Rhapsodie I

1938 - Einleitung zu "Muted voices" von Eugen Relgis. Verlag: Oriole Press in Berkeley Heights, New Jersey

1938 reisen Stefan Zweig und Lotte Altmann Ende Januar nach Portugal. Zweig spricht mit der Regierung in Lissabon über mögliche Zufluchtsorte jüdischer Flüchtlinge.  

1938 beantragt Stefan Zweig im August die britische Staatsbürgerschaft. 

1938 stirbt Stefan Zweigs Mutter Ida Zweig am 23. August in Wien. Erst nach dem Tod der Mutter wird die Trennung der Eheleute Stefan und Friderike Zweig offiziell bekannt. Friderike Zweig ist in Paris und reicht  am 1. September 1938 die Scheidungsklage ein. Die Scheidung der Ehe wird aus Gründen des Alleinverschuldens des Beklagten Stefan Zweig am 22. November 1938 in London rechtskräftig.

1938 reist Stefan Zweig mit Lotte Altmann am 17. Dezember von Southampton mit dem Ozeandampfer "SS Normandie" nach New York. Dort beginnt eine zweimonatige Vortragsreise durch mehrere Bundesstaaten der USA und Kanada. Am 3. März 1939 sind beide wieder zurück in London.

1939 - Herausgeber von "Les Pages Immortelles de Tolstoj" von L. N. Tolstoi. Verlag: Correa in Paris. Reihe: Les Pages Immortelles

1939 - "Ungeduld des Herzens". Roman. Verlag: Bermann-Fischer in Stockholm und de Lange in Amsterdam

1939 - "Worte am Sarge Sigmund Freuds. Gesprochen am 26. September 1939 im Krematorium London". Verlag: de Lange in Amsterdam. Auflage 100 Exemplare

1939 heiratet Stefan Zweig Elisabeth Charlotte Altmann (genannt Lotte) am 6. September im Standesamt in Bath, Somerset, England. Die Trauzeugen sind Lottes Schwägerin Hannah Altmann und der Jurist Arthur Ingram. Von September 1939 bis Juni 1940 wohnen Stefan Zweig und seine Frau Lotte in einer Villa in Bath, ca. 20 km von Bristol entfernt.

Das Haus "Rosemount" in Bath, in dem Stefan Zweig mit seiner zweiten Frau Lotte von September 1939 bis Juni 1940 wohnt.
Das Haus "Rosemount" in Bath, in dem Stefan Zweig mit seiner zweiten Frau Lotte von September 1939 bis Juni 1940 wohnt. © arquivo Casa Stefan Zweig

Stefan Zweig, seine Frau Lotte und deren Nichte Eva  1940 in Bath in England
Stefan Zweig, seine Frau Lotte Zweig und deren Nichte Eva im Sommer 1940 im Garten der Villa in Bath. © arquivo Casa Stefan Zweig

1940 erhalten Stefan und Lotte Zweig im März ihren britischen Pass. Am 10. April 1940 fliegt Stefan Zweig zu einem Vortrag nach Paris. Am Abflughafen in Croydon ziehen die britischen Behörden seinen Taschenkalender ein und Stefan Zweig macht sich Sorgen. Er wird ihn von der Zensurbehörde auch später nicht wieder zurückerhalten. Lotte ist in Bath geblieben. Am 29. April ist Stefan Zweig in London und kümmert sich um die Reisepapiere nach New York und Brasilien.

Bucherscheinungen 1940:

1940 - "The Tide of Fortune. Twelve historical miniatures". Verlag: Cassell in London

1940 - Vorwort zu "The Jewish Contribution to Civilization". A collection of books formed and offered by C. A. Stonehill Ltd. Verlag: Press of Juckes in Birmingham. Reihe: Catalogue no. 144/1940

1940 - Mitübersetzer von "Ein Schimmer Licht im Dunkel" von Irwin Edman. Verlag: Bermann-Fischer in Stockholm. Reihe: Ausblicke

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Stefan Zweig in New York und die zweite Südamerikareise

Am 30. Juni 1940 erreichen Stefan und Lotte Zweig auf dem Ozeandampfer "Scythia" den Hafen von New York. Dort arrangieren sie alles für die Ankunft von Lottes elfjähriger Nichte Eva Altmann. Nach einem Monat in New York reisen die Zweigs zu einer Vortragstour nach Südamerika.

Am 21. August erreichen Stefan und Lotte Zweig auf dem Ozeandampfer "SS Argentina" den Hafen von Rio de Janeiro. In Brasilien sammelt Stefan Zweig Eindrücke für sein neues Buch "Brasilien. Ein Land der Zukunft". Die Zweigs wohnen in Rio de Janeiro im Hotel Paysandú. Zusammen mit Zweigs Verleger Abraham Koogan machen sie am 6. Oktober einen mehrtägigen Ausflug in die Berge von Teresópolis.

Stefan und Lotte Zweig 1940 in Rio de Janeiro Brasilien
Stefan Zweig und Lotte Zweig posieren 1940 in Rio de Janeiro für ein offizielles Foto. Beachtenswert bei dieser Fotografie ist die Körpersprache. © arquivo Casa Stefan Zweig

Stefan Zweig Passfoto 1940 für Brasilien
Stefan Zweig Passbild für den 1940 ausgestellten brasilianischen Personalausweis. © arquivo Casa Stefan Zweig

Ende Oktober reisen Stefan und Lotte Zweig von Brasilien nach Buenos Aires in Argentinien. Dort hat Zweigs Literaturagent Alfredo Cahn eine Vortragstour in Argentinien und Uruguay organisiert. In Buenos Aires wohnen die Zweigs im City Hotel. Stefan Zweig erhält zahlreiche Einladungen. Er trifft sich mehrfach mit dem Kunsthändler und Verleger János Peter Kramer. Nach Stefan Zweigs Tod wird die deutschsprachige Ausgabe der Schachnovelle im Verlag von Kramer und im Verlag der Buchhandlung Pigmalión veröffentlicht.  

Nach einem Vortrag in Montevideo (Uruguay) fliegen Stefan und Lotte Zweig via Buenos Aires am 15. November zurück nach Rio de Janeiro. Dort erholen sich beide im Central Hotel. Am 16. Januar 1941 sind die Zweigs im Palace Hotel in Bahia und am 22. Januar 1941 sitzen beide im Flugzeug nach Miami. Am 24. Januar 1941 erreichen Lotte und Stefan Zweig New York City. Informationen zu Personen und Adressen in Brasilien, Argentinien und Uruguay finden Sie in Stefan Zweig's letztem Adressbuch, welches er auf seiner Reise nach Südamerika mit sich führte. Bitte sehen Sie hierzu die Namen und biographischen Daten in Stefan Zweigs Adressbuch.pdf

1941 arbeitet Stefan Zweig an der Yale University in New Haven im Bundesstaat Connecticut an seiner Biografie über Amerigo Vespucci. Den Sommer verbringt er zusammen mit seiner Frau Lotte in Ossining im Bundesstaat New York. In der Nähe wohnt seine Ex-Ehefrau Friderike, die 1941 mit ihren Töchtern Alix und Suse von Paris in die USA emigrierte. Friderike Zweig ist als Übersetzerin einzelner Werke von Emile Verhaeren und Anatole France tätig. Fern von der hektischen Großstadt New York schreibt Zweig hier auf dem Lande seine Autobiografie "Die Welt von gestern" (ursprünglicher Titel "Drei Leben").

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Stefan Zweig - die dritte und letzte Reise nach Brasilien

Ende August 1941 reist Zweig mit Lotte nach Rio de Janeiro. In Petrópolis mieten sie sich ein kleines Haus. Stefan Zweig schreibt hier die "Schachnovelle". Außerdem beginnt er mit einer Studie über Michel de Montaigne, den Philosophen und Begründer der Essayistik (1533 - 1592).

Buchveröffentlichungen:

1941 - "Brasilien. Ein Land der Zukunft" erscheint im Exilverlag von Bermann-Fischer in Stockholm

1942 - "Amerigo. A comedy of errors in history" Verlag: Viking Press in New York

1942 - Die Nachrichten über die Ausweitung des Weltkriegs führen bei Zweig zu Depressionen, die am 23. Februar zum Freitod von Lotte und Stefan Zweig führen. Das Leben allein war ihm nicht genug. Die Sehnsucht nach der "Welt von gestern" war stärker. Hinzu kam die Verschlechterung des Krankheitszustandes seiner Frau Lotte, die unter starkem Asthma litt, welches in dem feuchten Klima von Petrópolis immer schlechter wurde. Das freiwillige Ausscheiden aus dem Leben erinnert an den Selbstmord von Heinrich von Kleist und seine krebskranke Begleiterin Henriette Vogel. Stefan Zweigs biografischer Essay über den Dichter Heinrich von Kleist erschien 1925 im Insel Verlag in dem Sammelband "Der Kampf mit dem Dämon". Bei Zweig war eine ähnliche Situation gegeben. Die Verbrennung seiner Bücher, die Zerstörung seines Lebenswerkes, die zunehmende Ausweitung des Weltkrieges und die Isolation in seinem Exil führten schließlich zu diesem Entschluss. Seine Frau Lotte wird zu seiner "Gefährtin in die Ewigkeit".

Stefan Zweig Haus 1941 in Petropolis in Brasilien
In diesen Bungalow in Petrópolis im Viertel Valparaíso (Tal des Paradieses) ziehen Stefan Zweig und seine Frau Lotte im September 1941 ein. Das Haus hat eine große Veranda. © arquivo Casa Stefan Zweig

Charlotte Elisabeth Altmann, Lotto Zweig 1941 in Petropolis in Brasilien
Lotte Zweig 1941 auf der Veranda in Petrópolis. © arquivo Casa Stefan Zweig

Stefan Zweig 1941an seinem Schreibtisch in  Petrópolis
Stefan Zweig am Schreibtisch in Petrópolis. © arquivo Casa Stefan Zweig

Selbstmord von Stefan Zweig 1942
Stefan Zweig tötet sich mit einer Überdosis Gift. Anschließend vergiftet sich Lotte Zweig und klammerte sich fest an seinen Arm. Beide werden in ihrem Haus in Petrópolis zuerst von den Angestellten und später von der Polizei aufgefunden. 
 © arquivo Casa Stefan Zweig

Selbstmord von Stefan Zweig handgeschriebener Brief 1942, Abschiedsbrief
Dieser handgeschriebene Abschiedsbrief vom 22. Februar 1942 lag auf der Kommode. © arquivo Casa Stefan Zweig

Sterbeurkunde Stefan Zweig 1942
Stefan Zweig - Die Sterbeurkunde vom 24. Februar 1942 gibt als Zeitpunkt des Todes den 23. Februar 12:30 Uhr an.
 © arquivo Casa Stefan Zweig

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Fortsetzung der Bibliographie nach dem Tod von Stefan Zweig (Auszug)

1942 - Im September erschien ein Buch mit drei Novellen unter dem Titel: "As três paixões" (Drei Leidenschaften). Das Buch enthält die Novelle "A partida de Xadrez" (Schachnovelle). Es ist die erste Ausgabe der Schachnovelle. Die Erstausgabe wurde also in portugiesischer Sprache veröffentlicht. Die erste deutschsprachige Ausgabe folgte ca. 3 Monate später im Dezember 1942 in Buenos Aires im Verlag Pigmalión.

1942 - "Die Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers" Verlag: Bermann-Fischer in Stockholm

1942 - Einleitung zu "My Sentimental Zoo". Animal Stories von Claire Goll. Verlag: The Peter Press in Mount Vernon, New York

1942 - "Schachnovelle" Rio de Janeiro, Buenos Aires, Stockholm (1943), New York (1944) und London (1945).

1943 - "Sternstunden der Menschheit. Zwölf historische Miniaturen" Verlag: Bermann-Fischer in Stockholm

1943 - "Zeit und Welt. Gesammelte Aufsätze und Vorträge 1904 - 1940" herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Richard Friedenthal. Verlag: Bermann-Fischer in Stockholm

1944 - "Amerigo. Die Geschichte eines historischen Irrtums" Verlag: Bermann-Fischer in Stockholm

1946 - "Balzac" aus dem Nachlass herausgegeben und mit einem Nachwort von Richard Friedenthal. Verlag: Bermann-Fischer in Stockholm

1948 - Vorwort zu "Lenau. Geschichte eines Märtyrers der Poesie" von Vincenzo Errante. Verlag: Heine in Mengen

1949 - "Schachnovelle" mit Zeichnungen von Hans Fronius. Stockholm, Bermann-Fischer Verlag, 1949. 12.-19. Auflage.

1960 - "Europäisches Erbe" herausgegeben von Richard Friedenthal. Verlag: Fischer in Frankfurt am Main

1961 - "Fragment einer Novelle" herausgegeben von Erich Fitzbauer. Mit 4 Original Lithografien von Hans Fronius. Verlag: Internationale Stefan-Zweig-Gesellschaft in Wien. Reihe: Sonderpublikation Nr. 2. Auflage 500 nummerierte Exemplare

1963 - "Im Schnee" herausgegeben von Erich Fitzbauer. Mit 4 Illustrationen nach Zeichnungen von Fritz Fischer. Verlag: Internationale Stefan-Zweig-Gesellschaft in Wien. Reihe: Sonderpublikation Nr. 3. Auflage 500 nummerierte Exemplare

1965 - "Frühlingsfahrt durch die Provence" herausgegeben von Erich Fitzbauer. Mit 7 Original Lithografien von Hans Fronius. Verlag: Internationale Stefan-Zweig-Gesellschaft in Wien. Reihe: Sonderpublikation Nr. 5. Auflage 450 nummerierte Exemplare

1980 - "Die Hochzeit von Lyon" herausgegeben und mit einem Nachwort von Erich Fitzbauer. Mit 4 Original Lithografien von Hans Fronius. Verlag: Edition Graphischer Zirkel. Reihe: Buchpublikation der Edition Graphischer Zirkel Nr. 13. Auflage 400 nummerierte Exemplare

1981-1990 - "Gesammelte Werke in Einzelbänden" 36 Bände herausgegeben und mit einer Nachbemerkung von K. Beck. Verlag: Fischer in Frankfurt am Main

2004 - "Schachnovelle" mit sechs Holzschnitten von Elke Rehder. Der Abdruck des Textes folgt der Ausgabe von 1943 im Bermann-Fischer Verlag in Stockholm und unter Hinzuziehung der Erstausgabe von 1942 im Verlag Pigmalion in Buenos Aires, Argentinien. Herausgegeben von Ulrike Erber-Bader / Freiburg im Breisgau. Druck der Fischbachpresse in Texing (Österreich). “Dieses Buch widmet Ulrike Erber-Bader den Teilnehmern an der 105. Jahresversammlung der Gesellschaft der Bibliophilen e.V. Frankfurt am Main, Juni 2004. 

2012 - "Schachnovelle". Einbandillustration mit einem Holzschnitt von Elke Rehder. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag [Fischer TaschenBibliothek]  ISBN 9783596512355. 96 S. Format: 14,6 x 9,3 cm.

Schachnovelle von Stefan Zweig, Fischer Verlag, mit Einbandillustration von Elke Rehder
Schachnovelle Einbandillustration von Elke Rehder, Fischer TaschenBibliothek ISBN 9783596512355

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