Kunst und Grafik zu Bertolt Brecht
An die Nachgeborenen zählt zu den bedeutenden lyrischen Werken der Exilliteratur. Brecht schrieb dieses Gedicht in Svendborg auf der Insel Fünen in Dänemark in der Zeit von 1934 bis 1938.
Zwei Holzschnitte auf gelbem Karton zu Bertolt Brecht "An die Nachgeborenen" von Elke Rehder
handsigniert und betitelt für die 1956 in Berlin gegründete
Pirckheimer-Gesellschaft
Das Gedicht wurde erstmals am 15. Juni 1939 in der Zeitschrift Die neue Weltbühne in Paris veröffentlicht. Den Text des Gedichtes, gesprochen von Bertolt Brecht, können Sie auf der Webseite von Lyrikline hören und lesen. Achten Sie bitte auf die kleinen Unterschiede zwischen Brechts gesprochenem und geschriebenem Wort. https://www.lyrikline.org/de/gedichte/die-nachgeborenen-740
2017 hatte ich Brechts Gedicht nach vielen Jahren mal wieder gelesen und spontan die beiden oben abgebildeten Holzschnitte geschaffen. Für die Berliner Pirckheimer-Gesellschaft habe ich dann 2018 von jedem Motiv 300 Exemplare gedruckt. Meine Intention dazu habe ich in der Zeitschrift Marginalien in einem Eigeninterview geschildert. Das Heft 231 mit meiner Grafikbeilage ist Anfang Dezember 2018 erschienen.
Bertolt Brecht ist heute internationaler denn je. Peter Levine hat 2017 seine Übersetzung in die englische Sprache im Internet veröffentlicht. Der Titel lautet "Brecht, To Future Generations". Bitte schauen Sie hier in seinem Blog: http://peterlevine.ws/?p=18077
Weitere englische Übersetzungen gibt es mit Titeln wie To Those Who Follow in Our Wake, To Those Born After, To Those Born Later, To Those Who Come After Us etc. Dies zeigt das weltweit starke Interesse einer Vielzahl von Menschen, die sich fast 75 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg Gedanken um die Zukunft machen.
Elke Rehder - Künstlerbuch zu Bert Brecht: Lied der drei Soldaten
Ein Anti-Kriegs Gedicht von Bertolt Brecht von 1924. Künstlerbuch Kassette mit vier Papierobjekten aus handgeschöpften Papier und rostendem Eisendraht. Text in der Handschrift der Künstlerin. Format 38 x 49 cm. 1998. Unikat, verkauft (nicht mehr lieferbar)
Das Künstlerbuch enthält einen kurzen handgeschriebenen Text aus dem
Theaterstück, welches am 04.02.1943 im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt wurde.
Die ersten fünf Szenen stellte Brecht bereits 1930 unter dem Namen "Die Ware
Liebe" fertig. 1939 beendete er im dänischen und schwedischen Exil eine erste
Rohfassung. 1953 erschien das Buch im Aufbau Verlag in Berlin.
Das hier gezeigte Künstlerbuch erschien 1996 als Unikat und befindet sich
heute ich einer privaten Künstlerbuchsammlung.
Mehr Informationen und Abbildungen in der PDF-Datei zum Künstlerbuch Bert Brecht
Holzschnitte, Holzstiche, Radierungen, Lithografien, Linolschnitte und
Papierobjekte verschiedener Künstler zu Liedern, Gedichten und Prosa von
Bert Brecht.
Der Künstler Eberhard Dänzer (geboren 20. Februar 1935 in Göttingen; gestorben 12. Dezember 2008) war ein Maler und Grafiker. Eberhard Dänzer studierte 1954/55 an der Kunstakademie München, dann bis 1961 an der Karlsruher Kunstakademie, wo er unter anderem Schüler von Karl Hubbuch, Emil Wachter und Ernst Würtenberger war. 1966 bekam er ein Berlin-Stipedium für Lithographie. Seine Bilder wurden in Karlsruhe, Berlin, Ansbach, Landau und Helsinki ausgestellt und sind vertreten in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und in den Städtischen Sammlungen Karlsruhe.
Zu Bert Brecht "Die Moritat von Mackie Messer". Original Linolschnitt von Eberhard Dänzer zu einem Gedicht von Bert Brecht. Gefaltetes Doppelblatt mit Linolschnitt rechts und Text links. Blattformat 29 x 40 cm. Motivgröße 26,5 x 14 cm. Vom Künstler in Bleistift signiert. Sehr guter Zustand.
ARTIKEL-NR. GI-1998-2a Preis 10,00 € inkl. MwSt, inkl. Versand. Unser Liefergebiet ist Deutschland. Lieferzeit 3-5 Tage. Zahlungsarten: PayPal / Überweisung. (RF5)
Und der Haifisch, der hat Zähne
Und die trägt er im Gesicht
Und Macheath, der hat ein Messer
Doch das Messer sieht man nicht.
Die Moritat von Mackie Messer ist eine von Bertolt Brecht getextete und von Kurt Weill vertonte Moritat aus dem Theaterstück Die Dreigroschenoper von 1928. Das beliebte Bänkellied gilt heute als das bekannteste und am meisten "gecoverte" Stück der Dreigroschenoper. International ist es auch unter dem Titel Mack the Knife in der englischen Textfassung von Marc Blitzstein bekannt.
Die Moritat von
Mackie Messer ist Teil der Opernpersiflage Dreigroschenoper von Bertolt Brecht
mit Musik von Kurt Weill, die auf der von John Gay und Johann Christoph Pepusch
verfassten Beggar’s Opera („Bettleroper“) basiert. Die Beggar’s Opera wurde
erstmals am 29. August 1728 im Londoner Lincoln’s Inn Fields Theatre
uraufgeführt.
Genau 200 Jahre später kam es zur Uraufführung der Dreigroschenoper. Die
Moritat ist das Eröffnungsstück dieses Werks, in dem ein Moritatensänger die
Untaten des Gangsters Macheath, genannt Mackie Messer, aufzählt. Das Lied wurde
1928 erst kurz vor der Premiere in das Stück eingefügt, weil der Darsteller des
Mackie Messer, Harald Paulsen, eine wirkungsvollere Exposition seiner Rolle
wünschte.
Zusammen mit der Dreigroschenoper wurde die Moritat am 31. August 1928
erstmals im Berliner Theater am Schiffbauerdamm uraufgeführt. Die Aufführung
wurde von Theo Mackeben und seiner Band musikalisch gestaltet. Bei der
Uraufführung wurde der Moritatensänger von Kurt Gerron dargestellt, der außerdem
auch noch den Polizeichef „Tiger“ Brown spielte. Die erste Schallplattenaufnahme
des Songs stammt von Harald Paulsen (Homocord #4-3747) vom September 1928,
Brecht selbst hat den Titel erstmals im Mai 1929 aufgenommen. Eine weitere
Version stammt von Kurt Gerron, der den Song am 7. Dezember 1930 mit Mackebens
Orchester einspielte.
Brecht verfasste zunächst neun Strophen des Lieds, von denen Weill
allerdings nur sechs für das Theaterstück vertonte. Für einen geplanten
Dreigroschenfilm schrieb Brecht 1930 drei zusätzliche Schlussstrophen. Die
Verfilmung kam in der von Brecht und Weill gewünschten Form nicht zustande, doch
wurden die Schlussstrophen in Georg Wilhelm Pabsts Verfilmung von 1931
aufgenommen.
Am 19. Februar 1931 wurde in Berlin der Film Die Dreigroschenoper (mit
Rudolf Forster als Mackie Messer) unter der Regie von Georg Wilhelm Pabst
uraufgeführt, der ab 17. Mai 1931 auch in den USA gezeigt wurde. In der
Verfilmung stellte Ernst Busch den Moritatensänger dar, der in der Folge viel
zur Verbreitung des Liedes beitrug. Nach der Machtergreifung durch die
Nationalsozialisten 1933 wurde die Dreigroschenoper in Deutschland verboten,
beide Autoren mussten aus Deutschland fliehen. (Quelle: Wikipedia)
Eberhard Dänzer - Zu Bert Brecht "Untergang der Städte Sodom und Gomorrha". Original Linolschnitt von Eberhard Dänzer zu einem Gedicht von Bert Brecht. Gefaltetes Doppelblatt mit Linolschnitt rechts und Text links. Blattformat 29 x 40 cm. Motivgröße 26,5 x 14 cm. Vom Künstler in Bleistift signiert. Sehr guter Zustand.
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Brecht und die Bibel - Untergang der Städte Sodom und Gomorra
Die Städte Sodom und Gomorra sind Gegenstand einer Erzählung im Alten Testament,
der zufolge sie durch Gott unter einem Regen aus Feuer und Schwefel begraben
wurden, weil sie der Sünde anheimgefallen waren.
Gott selbst sucht Abraham in Gestalt dreier Männer bzw. Engel auf, um ihm
mitzuteilen, dass er vorhabe, die Städte Sodom (wo sich Abrahams Neffe Lot
aufhält) und Gomorra zu zerstören, wenn das sündige Verhalten ihrer Bewohner
tatsächlich so schlimm sei, wie ihm zu Ohren gekommen war. Abraham fragt Gott,
ob er wirklich Schuldige und Unschuldige ohne Unterschied vernichten wolle. Gott
versichert ihm schließlich, dass er Sodom verschonen werde, wenn sich nur zehn
anständige Menschen darin finden ließen. Diese Zahl ist im Judentum bedeutsam:
erst wenn zehn Männer zum Gottesdienst zusammenkommen („Minjan“), gibt es
demnach eine jüdische Gemeinde, kann ein vollständiger Gottesdienst gefeiert
werden.
Um zu sehen, ob das Klagegeschrei über Sodom der Wahrheit entspricht,
schickt Gott zwei Engel zu Abrahams Neffen Lot, einem gottgefällig lebenden
Mann. Lot nimmt die beiden Engel gastfreundlich bei sich auf, die von den
Einwohnern Sodoms als fremde Männer angesehen werden. Die Einwohner fordern
daraufhin, dass Lot ihnen seine Gäste übergebe, weil sie mit ihnen gewaltsam
sexuell verkehren wollen. Lot bietet den Sodomitern zum Schutz seiner Gäste und
der heiligen Gastfreundschaft stattdessen vergeblich seine jungfräulichen
Töchter an.
Nachdem sich keine zehn Gerechten in der Stadt fanden und sie deshalb dem
Untergang geweiht ist, wollen die Engel ihn und seine Familie vor dem Untergang
retten und schicken sie aus der Stadt. Lot und seine Töchter können sich in
Sicherheit bringen und werden im Folgenden von Gott beschützt. Sodom und Gomorra
werden dagegen von Gott vernichtet, indem er Schwefel und Feuer auf sie
herabregnen lässt. Als Lots Frau — entgegen einem von den Engeln ausgesprochenen
Verbot — auf die Stadt zurücksieht, erstarrt sie zu einer Salzsäule. (Quelle:
Wikipedia)
Eberhard Dänzer - "Brecht's Coriolan". Original Lithographie von Eberhard Dänzer zu Bertolt Brecht. Motivgröße 51 x 37 cm. Blattformat 58 x 43,2 cm. Lithografie vom Künstler in Bleistift signiert, datiert 66 (1966), betitelt und mit "Probedruck III" bezeichnet. Sehr guter Zustand.
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Brecht Coriolan nach Coriolanus von William Shakespeare
"Coriolan" von Bertolt Brecht basiert auf "Coriolanus" von Shakespeare. Coriolan ist eine unfertige deutsche Adaption der englischen Tragödie aus dem 17. Jahrhundert von William Shakespeare. Brecht schrieb es irgendwann zwischen 1951 und 1953. Brecht beschreibt seine Ideen in einem Essay mit dem Titel "Studie der ersten Szene von Shakespeares Coriolanus", der in der Form eines Dialogs mit seinen Mitarbeitern vom Ensemble des Berliner Theaters geschrieben ist. Die Bühnenfassung wurde zuerst von Heinrich Koch am Frankfurter Schauspielhaus am 22. September 1962 aufgeführt. Das Stück wurde später im September 1964 vom Berliner Ensemble übernommen. Ruth Berghaus wurde berühmt für ihre Inszenierung der Schlachtszenen in dieser Produktion. Das Stück wurde in einer englischen Übersetzung von Ralph Manheim in Brechts Gesammelten Theaterstücken veröffentlicht.
Eberhard Dänzer - Zu Bert Brecht. Original Farblinolschnitt von Eberhard Dänzer. Motivgröße 34,5 x 36 cm. Blattformat 35 x 49,7 cm. Farbiger Linolschnitt gedruckt auf rotem Farbpapier. Verso mit Stempel "Atelier R. E. Dänzer Karlsruhe". Grafik vom Künstler in Bleistift signiert, datiert 67 (1967), betitelt und nummeriert. Auflage 100 Exemplare. Sehr guter Zustand.
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Eberhard Dänzer - Zu Bert Brecht "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" Lithographie 4. Original Farblithographie von Eberhard Dänzer. Motivgröße 58 x 41,5 cm. Blattformat 61,3 x 43,3 cm. Die farbige Lithographie ist in Bleistift signiert, datiert 64 (1964) und nummeriert. Auflage 100 Exemplare. Rechte untere Ecke am äußeren Rand mit kleiner Faltspur, sonst sehr guter Zustand.
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"Die heilige Johanna der Schlachthöfe", kurz "Heilige Johanna" genannt, ist ein
episches Theaterstück von Bertolt Brecht und seinen Mitautoren Elisabeth
Hauptmann und Emil Burri. Es erzählt die Geschichte der Johanna Dark, die den
ausgesperrten Arbeitern auf den Schlachthöfen Chicagos den Glauben an Gott
näherbringen will. Angesichts des Elends versucht sie, den führenden Unternehmer
der Fleischindustrie Mauler zu überreden, die Fleischfabriken wieder zu
eröffnen, gerät dabei immer tiefer in den Strudel wirtschaftlicher
Machenschaften der Fleischbosse. Schließlich begibt sie sich aus Protest zu den
auf den stillgelegten Fleischhöfen im Schnee ausharrenden Arbeitern und wird
Zeugin ihrer Versuche, sich gegen die Bosse durch einen Generalstreik zur Wehr
zu setzen. Als diese ihr eine wichtige Nachricht anvertrauen, unterschlägt sie
diese aus Angst, damit gewalttätige Auseinandersetzungen zu verursachen. Dadurch
scheitert der Streik. Am Ende erkennt die sterbende Johanna, dass ihre Hoffnung
auf Gott und Verhandlungen mit den Kapitalisten gescheitert sind und dass sie
den Arbeitern, denen sie helfen wollte, nur geschadet hat.
Das Stück greift verschiedene Themen auf. Mit Johannas Scheitern
demonstriert Brecht die Vergeblichkeit sozialer Kompromisse in der Krise und die
negative Wirkung religiöser Organisationen, die nur den Reichen und Mächtigen
dienen. Weiterhin zeigt er den aus marxistischer Sicht typischen Verlauf von
Krisen des Kapitals, die Monopolbildung und weitere Schlechterstellung der
Arbeiter zur Folge haben.
Entstanden ist das Drama 1929/30 während der Weltwirtschaftskrise. Handlungsort sind die Union Stock Yards, die Schlachthöfe von Chicago. Brecht greift mit dem Drama verschiedene eigene Vorarbeiten und Anregungen aus der umfangreichen Literatur zu Jeanne d’Arc und zur Heilsarmee auf. Insbesondere sind Parallelen zum Werk George Bernard Shaws erkennbar. Dessen Drama Major Barbara (uraufgeführt 1905) handelt ebenfalls von der Desillusionierung einer Angehörigen der Heilsarmee. In seinem Stück Die heilige Johanna (uraufgeführt 1923) „erdet“ Shaw (wie Brecht) die von Schiller idealisierte Johanna-Figur.
Seit 1927 haben sich Brecht und
Elisabeth Hauptmann intensiv mit der Heilsarmee beschäftigt. Sie wollten wissen,
wie die Organisation entstanden war, wie sie aufgebaut war, wie sie arbeitete.
Dazu besuchten sie Versammlungen der Heilsarmee und sie werteten Publikationen
der Heilsarmee aus. Konkrete Anknüpfungen bot das Buch „Figuren“ von Paul
Wiegler, das sowohl Kritik am Finanzgebaren der Heilsarmee als auch ein Kapitel
zu Jeanne d’Arc enthält.
Brechts Dramenfragmente Jae Fleischhacker in Chikago und Der Brotladen
enthalten bereits wesentliche Motive der Johanna. So heißt es im „Brotladen“ zur
Heilsarmee:
"Das Unnütze der Religion zeigen. Nicht Angriff auf Heilsarmee! Heilsarmee
hat nur Interesse an sich selber, daß sie bessert, es ist ihr nicht um Leute zu
tun. Will Geldgeber, reiche Gewinner, nicht Arbeitslose. Mädchen fliegt raus,
weil es sich zu sehr um Leute kümmert. (…) Die Macht der Religion."
"Heilsarmee: ihre Funktion: sie bringt alle in den Sumpf. Mit ihrem
Idealismus."
Brecht begann 1929 mit den Arbeiten an der Heiligen Johanna. Das Stück wurde
1930 unter Mitarbeit von Hermann Borchardt, Elisabeth Hauptmann und Emil Burri
fertiggestellt. Umarbeitungen folgten 1932 und 1937. Brecht hat in der Zeit
intensive Literaturstudien betrieben, Zusammenhänge aus Das Kapital von Karl
Marx wurden für das Stück verarbeitet.
Inspiriert wurde Brecht durch den Roman The Jungle von Upton Sinclair. Dieser beschreibt die unmenschlichen Zustände auf den Schlachthöfen von Chicago. Die Person der heiligen Johanna zeigt viele Parallelen zu der historisch-mystischen Figur Jeanne d’Arc, von Brecht „Johanna Dark“ genannt. Warum Brecht die ursprünglich Lillian Holliday genannte Person umbenannte, ist nicht ganz klar. Ihm waren allerdings die Bearbeitungen des Jeanne-d’Arc-Stoffes von Friedrich Schiller (Die Jungfrau von Orleans) und George Bernard Shaw (Die Heilige Johanna) bekannt, auf die der Titel anspielen soll.
Der Künstler Klaus Eberlein (* 9. Februar 1941 in München) ist ein
deutscher Graphiker, Illustrator und Keramik-Plastiker. Klaus Eberlein wurde
1941 in München als Sohn eines Buchhändlers geboren. Er absolvierte zunächst
eine Ausbildung zum Chromolithographen. Von 1962 bis 1968 besuchte er die
Akademie der Bildenden Künste München, ab 1968 war er Meisterschüler von Prof.
Hermann Kaspar mit abschließendem Diplom der Akademie. Eberlein ist Mitglied im
Verein für Original-Radierung, der Künstlervereinigung Dachau und der
Künstlervereinigung Münchner Zeichner. 2013 wurde er in die Süddeutsche
Literatenvereinigung Münchner Turmschreiber aufgenommen. Preise und Stipendien:
- Stipendium der Danner'schen Stiftung
- Preis der Internationalen Buchkunstausstellung in Leipzig
für Illustration zu den Aesop-Fabeln 1977
für Illustration zum "Ritter von Ayst" 1989
1982: Stipendium der Richard-Seewald-Stiftung, Schweiz
2006: 1. Preis für Skulptur, Kulturförderverein Würmtal
2009: Bayerischer Poetentaler
2010: 1.Preis für Fotografie der SZ-Timeline Images
Weitere Grafiken von Klaus Eberlein sehen Sie auf meiner Seite
Klaus Eberlein
Wenn sie trinkt, fällt sie in jedes Bett
Wenn sie nicht trinkt, läßt sie keinen ran
Denn sie sagt: Sie braucht nur einen Mann
Und der Mann bin ich. Das ist sehr nett.
Schade, daß sie da nichts machen kann ...
Klaus Eberlein - Zu dem Gedicht / Songtext von Bert Brecht "Wenn sie trinkt, fällt sie in jedes Bett". Original Holzschnitt von Klaus Eberlein zu einem Gedicht von Bertolt Brecht aus "Gedichte über die Liebe". Gefaltetes Doppelblatt mit Holzschnitt rechts und Text links. Blattformat 20 x 56 cm. Motivgröße 17 x 23,5 cm. Vom Künstler in Bleistift signiert. Sehr guter Zustand.
ARTIKEL-NR. GI-1998-1a Preis 10,00 € inkl. MwSt, inkl. Versand. Unser Liefergebiet ist Deutschland. Lieferzeit 3-5 Tage. Zahlungsarten: PayPal / Überweisung. (RF4)
Bertolt Brecht Gedichte über die Liebe
Klaus Eberlein - Zu dem Gedicht von Bert Brecht "Empfehlung eines langen, weiten Rocks", aus Gedichte über die Liebe. Original Holzschnitt von Klaus Eberlein. Gefaltetes Doppelblatt mit Holzschnitt rechts und Text links. Blattformat 20 x 56 cm. Motivgröße 24 x 16,5 cm. Vom Künstler in Bleistift signiert. Sehr guter Zustand.
ARTIKEL-NR. GI-1998-2c Preis 10,00 € inkl. MwSt, inkl. Versand. Unser Liefergebiet ist Deutschland. Lieferzeit 3-5 Tage. Zahlungsarten: PayPal / Überweisung. (RF5)
Bertolt Brecht schrieb in den Jahren von 1917 bis 1956 76 Gedichte über die Liebe. Brechts Gedichte über die Liebe wurden ausgewählt von Werner Hecht und erschienen 1982 im Suhrkamp Verlag in Frankfurt am Main. Der hier angebotene vom Künstler Klaus Eberlin handsignierte Original-Holzschnitt erschien 1998 in der Edition Curt Visel in Memmingen. Der Text des Gedichtes "Empfehlung eines langen, weiten Rocks" ist bei diesem Doppelblatt in Buchdruck wiedergegeben.
Der Künstler Benno Huth (* 26. Juli 1937 in Sigmaringen) ist ein
deutscher gesellschaftskritischer Maler, Grafiker und Zeichner aus Karlsruhe.
Nach dem Abitur begann er ein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden
Künste Karlsruhe. Er studierte 1956 bis 1959 bei den Professoren Karl Hubbuch
und Herbert Kitzel. In Hamburg und Freiburg schloss er ein Studium der
Altphilologie von 1960 bis 1964 an. Nach einigen Jahren im Schuldienst als
Kunst- und Lateinlehrer entschied sich Benno Huth 1970, als freischaffender
Künstler zu arbeiten. Seit 1971 war er in zahlreichen Einzel- und
Gruppenausstellungen in Baden-Württemberg und überregional zu sehen. Benno Huth
lebt in Karlsruhe.
Huths Bilder zeigen Personen von dominanter Körperlichkeit, oft mit
herausmodellierten Körperpartien. In seinen stilisierten Landschaften dagegen
erscheinen sie klein und verloren. Durch Überzeichnung und Verfremdung will Huth
zur Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit auffordern. „Die Realität in ihrer
tiefer greifenden Aussage erfassen, dem Betrachter die Dekadenz der Wirklichkeit
durch ein sozialkritisches Konzept offenbaren.“ (Benno Huth)
Huth hat mehrere Zyklen geschaffen: In seinen frühen allegorischen Bildern
prangert er die Gier nach dem Geld an. Im Amerika-Zyklus beleuchtet er die
Schattenseiten des „American Dream“ - Gewalt, Alkoholismus und Drogen. Im Sport-
und Freizeitzyklus zeigt er, wie sich Menschen durch den Gebrauch von
technischem Gerät optisch und akustisch voneinander isolieren (durch Kopfhörer,
Helme und Sonnenbrillen). Immer wieder greift er das Thema "Der Mensch in seinen
verschiedenen Lebensaltern" auf und führt vor Augen, dass Kraft und Schönheit
nur eine kurze Sequenz des menschlichen Lebens beinhalten. In seinem graphischen
Werk setzt er sich u.a. mit zeitgenössischen Themen (Money-Zyklus) und mit
klassischen Themen der Antike (Buch-Illustrationen) auseinander.
Neuere Ausstellungen (Auswahl):
1991 Kunstverein Bretten
2001 Museumsgesellschaft Ettlingen
2004 Altphilologenkongress Köln
2007 Landgericht Baden-Baden
2008 Zehnthaus Jockgrim
2010 Kunstverein Bretten
2012 Stadtbücherei Heidelberg
2013 Seilerei Provençale, Karlsruhe
Weitere Grafiken von Benno Huth sehen Sie auf meiner Seite Benno Huth
Vom Schiffschaukeln. Brecht und die Liebe - Gedichte und Texte. Zitat aus dem Einblattdruck: Man muß die Knie vorwerfen wie eine königliche Dirne, als ob man an Knien hinge. Die sehr groß sind. Und purpurne Todesstürze in den nackten Himmel und man fliegt nach oben, bald mit dem Steiß, bald mit dem vorderen Gesicht. Wir sind völlig nackt, der Wind tastet durch die Gewänder. So wurden wir geboren...
Benno Huth - Vom Schiffschaukeln
Benno Huth- Zu Bert Brecht "Vom Schiffschaukeln". Original Linolschnitt von Benno Huth zu einem Gedicht von Bertolt Brecht. Gefaltetes Doppelblatt mit Linolschnitt rechts und Text links. Blattformat 28 x 40 cm. Motivgröße 20,5 x 15 cm. Vom Künstler in Bleistift signiert. Sehr guter Zustand.
ARTIKEL-NR. GI-1998-1b Preis 12,00 € inkl. MwSt, inkl. Versand. Unser Liefergebiet ist Deutschland. Lieferzeit 3-5 Tage. Zahlungsarten: PayPal / Überweisung. (RF2)
Der Künstler Harald Kretzschmar (* 23. Mai 1931 in Berlin) ist ein deutscher Karikaturist, Grafiker und Feuilletonist, der vor allem durch seine Porträtkarikaturen bekannt geworden ist. Nach seinem Abitur an der Kreuzschule in Dresden studierte Harald Kretzschmar von 1950 bis 1955 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Seitdem arbeitet er freischaffend. 1954 veröffentlichte er seine ersten Karikaturen in der Leipziger Volkszeitung. Von 1955 bis 1991 gehörte er zum festen Stamm der Zeichner des Eulenspiegel. Im Verband Bildender Künstler der DDR organisierte er als Vorsitzender der Zentralen Sektionsleitung Karikatur zahlreiche Ausstellungen, wie Ökonokomik, Karigrafie und das als nationale Karikaturensammlung der DDR gedachte Satiricum Greiz. Neben Presseveröffentlichungen, seit 1990 verstärkt in der Tagespresse, tritt er mit Druckgrafik und anderen freien Arbeiten (Acryl-Porträts) hervor. Außerdem ist er ein gefragter Schnellporträtist für Veranstaltungen aller Art. Seinem neuen Heimatort Kleinmachnow, in dem er seit 1956 wohnt und mit ihm viele andere bekannte Maler und Schriftsteller, setzte er 2008 mit seinem Buch Paradies der Begegnungen: Der Künstlerort Kleinmachnow eine bleibende Erinnerung. (Quelle: Wikipedia)
ARTIKEL-NR. MAR183 Preis 25,00 € inkl. MwSt, inkl. Versand. Unser Liefergebiet ist Deutschland. Lieferzeit 3-5 Tage. Zahlungsarten: PayPal / Überweisung.
Der Künstler Jörg Scherkamp (1935 in Ravensburg - 1982 in Augsburg). Scherkamp kam 1952 nach Augsburg, besuchte die Graphische Fachschule und war seit 1962 freischaffender Maler. 1966 erhielt er den Kunstpreis des Bezirks Schwaben. Scherkamp hat sich intensiv mit dem Werk von Bertolt Brecht beschäftigt.
Jörg Scherkamp - Bertolt Brecht: Der Schneider von Ulm
Jörg Scherkamp - Zu Bert Brecht "Der Schneider von Ulm". Original Linolschnitt von Jörg Scherkamp. Großes Format. Motivgröße 49,6 x 50,5 cm. Blattformat 66,6 x 51,8 cm. Mit Trockenstempel der Edition "Graphikkreis der Neuen Münchner Galerie Dr. Hiepe & Co GmbH". Der Linolschnitt auf Japan-Papier ist in Bleistift signiert und nummeriert. Auflage 100 Exemplare. Sehr guter Zustand.
ARTIKEL-NR. GMS1130 Preis 60,00 € inkl. MwSt, inkl. Versand. Unser Liefergebiet ist Deutschland. Lieferzeit 3-5 Tage. Zahlungsarten: PayPal / Überweisung.
Albrecht Ludwig Berblinger (auch bekannt als der Schneider von
Ulm; * 24. Juni 1770 in Ulm; † 28. Januar 1829 ebenda) war ein deutscher
Schneider, Erfinder und Flugpionier.
Seine bekannteste Erfindung ist ein Hängegleiter, der ihm den Gleitflug
ermöglichen sollte. Jahrelang baute und verbesserte Albrecht Berblinger
seinen Flugapparat und beobachtete den Flug von Eulen. Die Leute
spotteten über ihn. Man drohte damit, ihn aus der Zunft zu werfen und
ließ ihn eine hohe Strafe zahlen für sein Werken außerhalb der Zunft.
Trotzdem baute er, unter Einsatz seiner gesamten Einnahmen, weiterhin an
seinem Fluggerät.
Seine Flugversuche führte er heimlich in den Weinbergen am Michelsberg
von Ulm durch. Aus heutiger Sicht bietet die Südlage des Hanges sehr
günstige Voraussetzungen für thermische Aufwinde. Auch die dort
befindlichen Weinbergmauern und Weinberghäuschen boten ideale
Möglichkeiten als Startrampen.
Friedrich I. (Württemberg, König) zeigte Interesse und spendete 20 Louis
d’or. Im Mai 1811 besuchten der König, seine Söhne und der bayerische
Kronprinz Ulm. Nun sollte Berblinger die Flugtauglichkeit seines Gerätes
beweisen.
Ursprünglich wollte Berblinger seine Flugkünste erst am 4. Juni
vorführen und schlug dazu einen Start vom Hauptturm des Ulmer Münsters
vor, dessen Höhe zu diesem Zeitpunkt noch bei 100 Metern lag. Die Ulmer
Ratsherren lehnten Berblingers Vorschlag jedoch ab. Sie trauten seinen
Flugkünsten nicht und verlangten deshalb den Start von der 13 Meter
hohen Mauer der Adlerbastei an der Donau. Berblinger stimmte diesem
Startplatz schließlich zu, ohne sich über die verhängnisvollen Folgen
bewusst zu sein. Um die Donau überqueren zu können, erhöhte Berblinger
die Absprunghöhe durch ein Gerüst auf 20 Meter.
Die Abreise des Königs am 31. Mai führte wohl dazu, dass Berblinger
schon am 30. Mai starten sollte. Der König und viele Ulmer warteten auf
seine erste Flugvorführung, doch Berblinger verschob seinen Start auf
den nächsten Tag. Die historischen Schilderungen lassen darauf
schließen, dass er an diesem Tag die völlig anderen Windverhältnisse
bemerkte und auf Veränderung am nächsten Tag hoffte. Aus heutiger Sicht
ist klar, warum er die von ihm benannte „Fliegekraft“ unter seinen
Flügeln nicht spüren konnte. Durch das relativ kalte Wasser der Donau
entstehen Fallwinde, die durch die Mauern der Bastei noch verstärkt
werden.
Am folgenden Tag, dem 31. Mai, trat er erneut zu einem öffentlichen
Flugversuch an. Der König war schon abgereist, aber sein Bruder, Herzog
Heinrich, und die Prinzen schauten zu. Allerdings hatten sich die
Windverhältnisse innerhalb eines Tages nicht verändert. Das muss ihm
bewusst geworden sein, denn er verzögerte den für 16 Uhr geplanten
Start, mit der Hoffnung es könnte sich noch etwas verändern. Gegen 17
Uhr wurden die zahlreichen Zuschauer und auch Herzog Heinrich ungeduldig
und drängten ihn, endlich mit seiner Vorführung zu beginnen. Ein
umstehender Polizeidiener rempelte Berblinger schließlich an und das
Verhängnis nahm seinen Lauf.
Aus diesem Überraschungsmoment heraus konnte er die erforderliche
Anfangsgeschwindigkeit für den Gleitflug nicht erreichen und die
Tragflächen seines Fluggerätes nicht in einem günstigen Anstellwinkel
ausrichten. Die Fallwinde und der Start mit Rückenwind bescherten dem
Traum vom Fliegen ein jähes Ende. Bereitstehende Fischer retteten ihn
nach dem Absturz unter dem Gejohle der vielen Zuschauer aus den Fluten
der Donau.
Der Absturz mit seinem Flugapparat war auch mit einem sozialen Absturz
verbunden. Man bezeichnete ihn nun als Lügner und Betrüger, was zur
Folge hatte, dass auch die Kunden seiner Schneiderwerkstatt ausblieben.
Mit 58 Jahren starb er im Hospital völlig verarmt und mittellos an
Auszehrung. Nach mündlicher Überlieferung hatte er aber seinen
Flugapparat bis zu seinem Tod auf dem Dachboden aufbewahrt.
1986 fand anlässlich des 175. Jahrestags des ersten Flugversuchs ein von
der Stadt Ulm ausgeschriebener Flugwettbewerb statt, bei dem auch
herausgefunden werden sollte, ob eine Überquerung der Donau an dieser
Stelle überhaupt möglich gewesen wäre. Ein Gleitflug wird durch die an
Flüssen vorherrschenden Fallwinde sehr erschwert. Ein dem Original
nachempfundenes Fluggerät stürzte, wie schon damals, nach wenigen Metern
ins Wasser. Als einziges Modell von 30 gestarteten schaffte ein damals
moderner, den Drachenfliegern abgeschauter Hängegleiter die Strecke. Im
selben Jahr wurde an einem Ulmer Berghang bewiesen, dass Berblingers
Fluggerät grundsätzlich flugfähig war. Ein Nachbau des Flugapparats ist
im Treppenhaus des Ulmer Rathauses zu sehen.
Die heute bekannteste literarische Formung des Stoffes stammt von
Bertolt Brecht. Sein 1934 entstandenes Gedicht Der Schneider von Ulm
steht im zweiten Teil der Svendborger Gedichte, einer Sammlung von
überwiegend politischen Gedichten, die Brecht im Exil verfasste. Brecht
verlegte den Ulmer Flugversuch allerdings ins Jahr 1592, ließ den
Schneider vom „große[n], große[n] Kirchendach“ springen und auf dem
Kirchplatz zu Tode kommen. Sein Antipode ist ein Bischof, der behauptet:
„Es wird nie ein Mensch fliegen“. Aus dem genialen Mechaniker, dessen
sorgfältig und rational ausgearbeiteter Flugversuch durch unglückliche
Umstände scheiterte, wurde so ein vollständig aus seiner Gesellschaft
herausfallender visionärer, aber dilettantischer Träumer.
Der Ingenieur und Schriftsteller Max Eyth schrieb 1906 seinen Roman Der
Schneider von Ulm. Geschichte eines zweihundert Jahre zu früh Geborenen.
Der Regisseur und Autor Edgar Reitz verfilmte 1978 die Geschichte von
Albrecht Ludwig Berblinger mit Tilo Prückner in der Hauptrolle. Der
aufwendig produzierte Film wurde allerdings kein Publikumserfolg und
riss auch Reitz selbst in den finanziellen Abgrund. Barbara Honigmann
gestaltete den Stoff als Hörspiel (1982) und auch als Theaterstück
(1984). (Quelle Wikipedia)
Der Künstler Hans Ticha (* 2. September 1940 in Tetschen) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Buchillustrator. Nach der Vertreibung aus der Tschechoslowakei besuchte er von 1946 bis 1958 die Schule in Schkeuditz und studierte von 1958 bis 1962 Pädagogik (Kunsterziehung und Geschichte) an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Von 1962 bis 1964 arbeitete Ticha als Lehrer in Lindenthal bei Leipzig, ab 1965 studierte er an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee, u. a. bei Kurt Robbel, Werner Klemke, Arno Mohr und Klaus Wittkugel. Nach seinem Studienabschluss war er von 1970 bis 1990 als freischaffender Maler und Buchillustrator tätig. In dieser Zeit gehörte er, wohnhaft in der Rykestraße im Prenzlauer Berg, zum kulturellen Sammelfeld des Kollwitzplatzes in Berlin. Nach der Wende in der DDR zog er 1990 nach Mainz. 1993 zog er nach Hochstadt bei Hanau. Ticha arbeitete für fast alle maßgeblichen Verlage der DDR (Mitteldeutscher Verlag, Verlag Junge Welt, Verlag der Nation, Aufbau Verlag, Kinderbuchverlag Berlin u. v. a.) und war durch Ausgaben der Büchergilde Gutenberg auch im Westen vertreten. Insgesamt gestaltete er mehr als 90 Bücher. „Handwerkliche Solidität, Experimentierfreude, originelle Bildfindungen und konzeptionelle Konsequenz“ zeichnen Tichas Kunst aus (Hiltrud Lübbert). Er wird als „einziger Pop-Künstler der DDR“ bezeichnet, da sein Interesse für die in den Staaten des Warschauer Pakts eher verpönte Pop-Art sich früh schon zeigt und konsequent verfolgt wird. In Auseinandersetzung mit den Stilmitteln der Pop-Art innerhalb der sozialistischen Gesellschaft und ihrer Propaganda-Bilder verändert er den revolutionären Begriff „Agit-Prop“ (Agitation und Propaganda) zu „Agit-Pop“. Neben der Pop-Art gehören zu seinen Vorbildern Fernand Léger, die Maler des Bauhauses wie Oskar Schlemmer und Willi Baumeister, sowie der russische Konstruktivismus. Werke von Ticha befinden sich unter anderem im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, im Weimarer Stadtschloss, im Deutschen Historischen Museum Berlin und im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn. (Quelle:Wikipedia)
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Hans Ticha - "Kalles Schlusswort". Original Holzschnitt von Hans Ticha zu Bertolt Brecht aus "Flüchtlingsgespräche". Gefaltetes Doppelblatt mit Holzschnitt (Motiv mit Hammer und Sichel) rechts und Text links. Blattformat: 22 x 27,5 cm. Motivgröße: 22 x 13,7 cm. Vom Künstler in Bleistift signiert. Sehr guter Zustand.ARTIKEL-NR. GI-1998-1d Preis 20,00 € inkl. MwSt, inkl. Versand. Unser Liefergebiet ist Deutschland. Lieferzeit 3-5 Tage. Zahlungsarten: PayPal / Überweisung.
Der Künstler Hans-Joachim Walch (1927 in Berlin - 1991 in Leipzig)
war ein Leipziger Typograf, Illustrator und Buchgestalter. Walch
besuchte von 1947-1949 die Kunstgewerbeschule in Leipzig. Es folgte eine
Ausbildung bei C. G. Röder zum Lithografen und ein Studium er an der
Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. 1952 wurde er
Herstellungsleiter und künstlerischer Gestalter beim Insel Verlag in
Leipzig.
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Hans-Joachim Walch - zu Bert Brecht "Mutter Courage". Original-Holzstich von Hans-Joachim Walch. Gefaltetes Doppelblatt mit Text links und Holzstich rechts. Blattformat 27 x 22 cm. Motivgröße 15 x 9 cm. Gesetzt aus der Aldus-Buchschrift und von den Druckwerkstätten Stollberg 1967 gedruckt. Vom Künstler Hans-Joachim Walch in Bleistift signiert. Sehr guter Zustand.
ARTIKEL-NR. GI-1967-3a Preis 9,00 € inkl. MwSt, inkl. Versand. Unser Liefergebiet ist Deutschland. Lieferzeit 3-5 Tage. Zahlungsarten: PayPal / Überweisung.
Mutter Courage und ihre Kinder ist ein Drama, das 1938/39 von
Bertolt Brecht im schwedischen Exil verfasst und 1941 in Zürich uraufgeführt
wurde. Es spielt im Dreißigjährigen Krieg zwischen 1624 und 1636. Erzählt
wird die Geschichte der Marketenderin Mutter Courage, die versucht ihr
Geschäft mit dem Krieg zu machen und dabei ihre drei Kinder verliert. Das
Geschehen kann als Warnung an die kleinen Leute verstanden werden, die
hoffen, durch geschicktes Handeln mit dem Zweiten Weltkrieg umgehen zu
können. Gleichzeitig richtet es eine Warnung an die skandinavischen Länder,
in denen Unternehmen darauf hofften, am Zweiten Weltkrieg verdienen zu
können. Brechts Absichten gehen aber darüber hinaus: Er will Abscheu vor dem
Krieg vermitteln und vor der kapitalistischen Gesellschaft, die ihn seiner
Ansicht nach hervorbringt.
Die Mutter Courage ist weiterhin beispielhaft für Brechts Konzept des
epischen Theaters. Die Zuschauer sollen kritisch und distanziert die
Ereignisse auf der Bühne analysieren, nicht gefühlvoll das Schicksal eines
positiven Helden miterleben. Die Aufführung des Berliner Ensembles machte
Brecht durch das „Couragemodell“, eine Sammlung von Fotos, Regieanweisungen
und Kommentaren, zur zeitweise verpflichtenden Vorlage für zahlreiche
Aufführungen auf der ganzen Welt. Das Drama wurde mehrfach vertont und von
der DEFA im Stil der Brechtinszenierung verfilmt. Im Kalten Krieg
boykottierten Theater in einigen westlichen Ländern das Stück.
Dennoch wurde die Mutter Courage ein großer Bühnenerfolg, beinahe jedes
Stadttheater hat sich an der Courage versucht, ebenso viele Regiestars, etwa
Peter Zadek, wie Brecht am Deutschen Theater, oder Claus Peymann mit dem
Berliner Ensemble. Für viele Schauspielerinnen ist die Courage eine
Paraderolle. Das Drama wird häufig als Schullektüre verwendet. (Quelle:
Wikipedia)
Die Personen und ihre Darsteller (Auswahl):
Mutter Courage: Helene Weigel
Kattrin: Angelika Hurwicz
Eilif: Ekkehard Schall
Schweizerkas: Heinz Schubert
Werber: Willi Schwabe
Feldwebel: Gerhard Bienert
Koch: Ernst Busch
u. a.
Das Filmprogrammheft enthält u. a. auch einen Text von Dr. L. Henckel und
die folgenden Bilder:
1. Bild: Regine Lutz als Lagerhure Yvette Pottier und Wolf von Beneckendorf
als Obrist
2. Bild: Helene Weigel und Angelika Hurwicz als stumme Kattrin
3. Bild: Helene Weigel
4. Bild: Die Verhaftung des Schweizerkas (Heinz Schubert)
5. Bild: Helene Weigel mit Ernst Busch als Koch
6. Bild (oben): Helene Weigel, Wolf Kaiser als Feldprediger und Ralf
Bregazzi als Schreiber
7. Bild (unten): Ernst Busch, der den Koch spielt und Helene Weigel
8. Bild (oben): Helene Weigel mit Gert Schäfer als Rittmeister
9. Bild (unten): Ralf Bregazzi, Helene Weigel und Wolf Kaiser
Schon 1947 entwickelte Bertolt Brecht Pläne, sein Antikriegsstück Mutter Courage und ihre Kinder zu verfilmen. Trotz verschiedener gescheiterter Versuche, das Stück publikumswirksam zu verfilmen, wollte Brecht von Anfang an einen Film, der seinem Konzept des epischen Theaters folgt und die Aufführung des Berliner Ensembles dokumentiert. Von der DEFA wurde das Drama erst nach Brechts Tod unter der Regie von Manfred Wekwerth und Peter Palitzsch im Stil der Berliner Inszenierung verfilmt. Wekwerth und Palitzsch bezeichneten ihr Projekt als „Dokumentarverfilmung nach der Aufführung des Berliner Ensembles“. In Stummfilmen und in der Filmtechnik suchten sie nach Möglichkeiten, brechtsche Verfremdungseffekte filmisch umzusetzen und knüpften dabei an Überlegungen zu technischen Verfremdungsmöglichkeiten an, die Brecht bereits 1950 anstellte. Dabei setzten sie spezielle Techniken der Filmentwicklung ein, etwa Doppelbelichtung, Brauntönung, grobes Korn und harte Kontraste, noch verstärkt durch harte Beleuchtung, um den Chronikcharakter hervorzuheben. „Beruhigte Kamera“ und extreme Reduktion der Schnitte waren weitere Konzepte. Als analoges filmisches Mittel für die Projektion von Zwischentiteln auf den Vorhang im Theater reduzierten sie ab und an das filmische Breitwandformat, etwa bei den Songs, durch „den sogenannten Kasch (Verengung des Cinemascope-Formats durch seitliche Schiebeblenden)“. Außerdem blendeten sie zwischen Szenen breitformatige Stahlstiche von Jacques Callot aus der Zeit des 30-jährigen Krieges ein. Sie vermieden Nahaufnahmen der Gesichter.
Der Film wurde anlässlich Brechts 63. Geburtstag am 10. Februar 1961
in 15 Kinos der DDR gleichzeitig zum ersten Mal vorgeführt, nachdem er von
einer Kommission des Kulturministeriums abgenommen worden war. Trotz Lobes für
die Darstellungsleistung Helene Weigels und der Feststellung, dass sich der Film
„durch ein hohes künstlerisches Niveau“ auszeichne, wurden auch Vorbehalte in
Richtung auf Formalismusvorwürfe geäußert.
Friedrich Luft, damals einer der wichtigsten Theaterkritiker im Westen,
hielt das Experiment der Übertragung des Verfremdungseffekts auf den Film für
gescheitert. Der Zuschauer werde nicht vom Geschehen erfasst, er werde „in drei
langen Stunden im Kino immer wieder aus der Illusion entlassen. Die drei Stunden
werden ihm so wie sechs.“ Laut Spiegel hielt sich der Publikumserfolg in
Grenzen, nach 7 Tagen sei der Film aus Berlin in ein Kino in Friedrichsfelde
verlegt worden. Hauptdarstellerin Helene Weigel räumte ein: „Wir wissen nicht,
ob unser Film dem Publikum gefällt. Es wird sich zu ihm hinraufen müssen.“
Andere Angaben über den Publikumserfolg macht Joachim Lang in seiner
Untersuchung zum Film: „In 45 Vorstellungen der ersten Woche sahen ihn über
22.000 Zuschauer, was einer Auslastung der Kinos von 81,6 % entspricht. Trotzdem
wurde der Film nach einer Woche aus den Berliner Kinos herausgenommen, obwohl
die dortige Auslastung 64,2 % betrug.“ Den Grund für die Absetzung konnte die
Untersuchung nicht klären.
Die offizielle DDR-Presse reagierte moderat auf das Experiment. Das Neue
Deutschland hielt den Film für einen lehrreichen „Versuch, Theatralisches und
Filmisches zu einem Bündnis zu führen.“ Sehr positiv äußerte sich Manfred
Jelinski in der „Deutschen Filmkunst“. „Für ihn haben Wekwerth und Palitzsch die
einzig mögliche Form gefunden, Bertolt Brecht, genauer gesagt, dieses Stück auf
die Leinwand zu transportieren.“ (Quelle: Auszüge aus Wikipedia)
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